Seit sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Kanzlerin Angela Merkel zum Gespräch getroffen haben, brodelt die Gerüchteküche. Nun äußert sich die Gründen-Fraktionschefin.

Berlin - Die Grünen-Fraktionsspitze leitet aus einem Treffen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) keine Weichenstellung für eine künftige schwarz-grüne Koalition ab. Bundestags-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte am Samstag beim „Tag der offenen Tür“ der Bundespressekonferenz zu einem entsprechenden „Spiegel“-Bericht: „Man kann daraus sehr viele Schlüsse ziehen über große Strategien und große Pläne.“ Göring-Eckardt machte deutlich: „Das ist ganz normal, und das ist auch gut so“ - dass nämlich die Kanzlerin in schwieriger Zeit mit Vertretern der Bundesländer rede.

 

Das Magazin hatte von einem vertraulichen Abendessen Merkels mit dem baden-württembergischen Regierungschef am vorigen Sonntag in Berlin berichtet. Kretschmann ist klarer Befürworter eines erstmaligen schwarz-grünen Bündnisses nach der Bundestagswahl 2017, auch die CDU-Chefin gilt als aufgeschlossen dafür. Schwarz-Grün sei „kein neues Projekt, aber eine Möglichkeit“, sagte Göring-Eckardt. CDU und Grüne müssten künftig jedenfalls besser darauf vorbereitet sein, nach einer Bundestagswahl miteinander zu reden, als noch 2013.

Die Fraktionschefin betonte am Samstag: „Ich halte ein Abendessen, oder was auch immer es war, zwischen der Kanzlerin und dem Ministerpräsidenten eines Landes nicht für ein Geheimtreffen.“ Klar sei für die Grünen, dass man sich Optionen offen halten wolle. „Dass wir nicht mehr in Bundestagswahlen gehen nach dem Motto: Wir legen mal vorher eine Koalition fest. Das haben wir ein paarmal versucht, und damit sind wir als Grüne ein paarmal vor die Wand gefahren, und zwar immer vor dieselbe.“