Ein Drittel des Trinkwassers in Baden-Württemberg kommt vom Bodensee. Das darf durch die befürchtete Förderung von Schiefergas aus tiefen Gesteinsschichten - genannt Fracking - nicht gefährdet werden. Auch in Österreich gibt es Bedenken.

Bregenz - Parlamentarier der Landtage von Baden-Württemberg und Vorarlberg haben am Freitag im Landhaus Bregenz eine gemeinsame Erklärung gegen Fracking verabschiedet. Vorarlbergs Landtagspräsidentin Gabriele Nußbaumer und der Landtagspräsident von Baden-Württemberg, Guido Wolf (CDU), sehen darin einen wichtigen Schritt, die Risiko-Technologie am Bodensee zu verhindern.

 

Der Bodensee als Trinkwasserspeicher und Naherholungsraum für Millionen Menschen in Österreich, Deutschland und der Schweiz dürfe durch die Förderung von Schiefergas aus tiefen Gesteinsschichten nicht gefährdet werden, sagten Nußbaumer und Wolf. Sie befürchten zudem langfristige Umweltbelastungen.

Der Vorarlberger Landtag habe sich bereits im Juli 2013 mit einem parteiübergreifenden Beschluss klar gegen diese Art der Rohstoffgewinnung ausgesprochen, sagte Nußbaumer. „Dem wird aktuell auch durch eine Ergänzung in den Staatszielbestimmungen der Landesverfassung Rechnung getragen.“

Baden-Württembergs Landtag und die Fracking-Thematik

Auch der Landtag von Baden-Württemberg habe sich mehrfach mit dieser Thematik befasst, betonte Wolf: „Bereits im Juni 2012 bestand fraktionsübergreifend Konsens darüber, dass eine so risikobehaftete Methode wie das Fracking, insbesondere im Bereich der Trinkwassergewinnung, nicht zum Zuge kommen darf.“ Der baden-württembergische Landtag habe darüber hinaus im vergangenen April die grün-rote Landesregierung ersucht, sich weiterhin aktiv auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für ein Frackingverbot geschaffen werden.

In der Region am Bodensee werden größere Gasvorkommen vermutet, die mit Hilfe der umstrittenen Methode erschlossen werden könnten. Dabei wird mit hohem Druck unter Einsatz von Wasser, Sand und Chemikalien Gestein in etwa 1000 bis 1500 Meter Tiefe aufgebrochen, um Gas aus Hohlräumen entweichen zu lassen.