Trotz Niedrigzinsen am Kapitalmarkt hat die LBBW in diesem Jahr bisher etwas mehr Geld verdient. Gute Geschäfte machte die Landesbank mit Großkunden und bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien.

Stuttgart - Trotz Niedrigzinsen am Kapitalmarkt hat die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in diesem Jahr bisher etwas mehr Geld verdient. In den ersten drei Quartalen 2016 sei der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp zehn Prozent auf 260 Millionen Euro gestiegen, teilte das Finanzinstitut am Mittwoch in Stuttgart mit. Gute Geschäfte machte die LBBW mit Großkunden und bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien. Niedrigzinsen am Kapitalmarkt sind ein Problem für Banken, weil dadurch deren Gewinnmarge schmilzt.

 

Ein Beleg für einen kontinuierlichen, immer profitableren Erfolgskurs sind die neuen LBBW-Zahlen aber nicht: Beim Vorsteuerergebnis rechnet die Bank für das Gesamtjahr 2016 wegen schwieriger Marktbedingungen und Bürokratieballasts mit einem Wert unter dem Vorjahr.

LBBW hat sich Restrukturierung auferlegt

Aus der in der Finanzkrise kurz vor dem Kollaps stehenden LBBW ist wieder ein solide wirtschaftendes Geldinstitut geworden. Seit Anfang November hat der frühere Privatkundenvorstand der Deutschen Bank, Rainer Neske, das Zepter übernommen, der langjährige Chef Hans-Jörg Vetter ist in Ruhestand.

Vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase und veränderter Kundengewohnheiten im digitalen Wandel hat sich die LBBW - wie andere Banken auch - ein Restrukturierungsprogramm auferlegt, die Kosten beliefen sich in diesem Jahr bisher auf 20 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter sank bei Deutschlands größter Landesbank um 217 auf 10 903, also um 2 Prozent.