US-Präsident Donald Trump hat sich beim Twittern wohl vertippt. Das Wort „covfefe“ befeuert die Fantasie der Netzgemeinde. Ein Erklärungsversuch des Weißen Hauses geht gründlich daneben.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - Was hat Donald Trump da für eine Lawine losgetreten? Gemeint ist in diesem Fall nicht seine Ankündigung, dass die USA womöglich aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Für Wirbel im Netz sorgt noch immer sein missglückter Tweet.

 

Der US-Präsident ließ die Welt über den Kurznachrichtendienst wissen: „Despite the negative press covfefe“ (deutsch: Trotz der negativen Presse covfefe). Die Netzgemeinde rätselt nun, was Trump damit gemeint haben könnte – und natürlich ergießt sich Spott und Häme über den mächtigsten Mann der Welt.

Sein Sprecher Sean Spicer findet die Sache allerdings nicht lustig. Er versucht, seinen Chef zu verteidigen – und macht alles nur noch schlimmer. Er sagte in der Pressekonferenz des Weißen Hauses, dass der Präsident und ein kleiner Kreis von Menschen sehr genau wisse, was Trump mit „covfefe“ gemeint habe.

Mit Sätzen wie diesem wird der Social-Media-Hype, den Donald Trump aus Versehen ausgelöst hat, neu befeuert. So entwickelt sich die kurze Twitter-Nachricht zu Trumps erfolgreichstem Tweet seit mehr als drei Monaten. Damals twitterte er als noch relativ frischer US-Präsident „HAPPY PRESIDENTS DAY - MAKE AMERICA GREAT AGAIN!“, dieses Mal eben „covfefe“. Und noch eine kuriose Zahl: Wie Tech-Journalist Danny Sullivan ermittelte, ergab die Google-Suche nach „covfefe“ am Dienstag 9 Treffer, einen Tag später 1,8 Millionen. Leider wurde der Tweet dann am Mittwochabend deutscher Zeit gelöscht, die ganze Sache war Trump offenbar doch ein wenig peinlich.

Zuvor war noch spekuliert worden, warum der Präsident den Tweet so lange in der Timeline stehen ließ. Der Twitter-User Andy Juett glaubt, dass sich keiner aus Trumps Mannschaft traut, den bereits schlafenden Präsidenten auf seinen Fehler aufmerksam zu machen.

Ein Nutzer namens Kath postete ein Bild von Ex-Präsident Barack Obama und dessen damaligen Vize-Präsident Joe Biden, die sich über ein Smartphone beugen und sich darüber lustig machen, dass der Tweet noch immer online sei.

Dieser Tweet ist ganz offensichtlich Satire. Kein Witz ist allerdings, was Hillary Clinton nach dem Trump-Tweet absetzte. Sie war dem Milliardär im Wahlkampf unterlegen, was noch immer an ihr zu nagen scheint. Nun nutzte sie die Chance, eine Portion Häme über ihrem Rivalen abzuladen. Ihr Rat an Trump: Menschen in covfefe-Häusern sollten nicht mit covfefe um sich werfen. Das war die Antwort auf einen Tweet Trumps, in dem er ihr vorwirft, eine schreckliche Kandidatin gewesen zu ein.

Eine Kompetenz in Fragen der Interpretation von geheimen Botschaften ist natürlich Yoda – der weise Meister aus dem Film Krieg der Sterne. Sein Rat: Tun oder nicht tun, da ist kein covfefe.

Natürlich haben auch viele Künstler auf den covfefe-Tweet des US-Präsidenten reagiert. Einer von ihnen ist der israelische Musiker und Satiriker Shahak Shapira, der einen eigenen Song mit dazu gehörigem Video produziert hat.

Schließlich versuchte sich Donald Trump selbst aus der Affäre zu winden und seinen Tweet als ein Geheimnis darzustellen, das es zu lösen gilt. „Wer errät die wirkliche Bedeutung von covfefe?“ fragt er in einem Tweet. Doch auch die Reaktionen auf diesen Tweet sind eindeutig. Ein Nutzer schreibt, dass Trump keinen Unisnn schreiben solle, denn covfefe bedeute einfach gar nichts.

In diesem Video haben wir weitere Reaktionen zu Trumps covfefe-Tweet gesammelt.