Trumpf will sich international neue Märkte erschließen. Deshalb suchen sich die Ditzinger Partner und Beteiligungen auf der ganzen Welt.

Ditzingen - Der Maschinenbauer Trumpf will mit Übernahmen im Ausland neue Märkte erschließen und sich wichtige Technologien sichern. Wie Trumpf am Donnerstag in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) mitteilte, hat das Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung von 51 Prozent an einem indischen Softwarehersteller und dessen US-Tochter erworben. Zudem beteiligen sich die Schwaben mit 80 Prozent an einem Handelspartner in der Türkei.

 

„Es geht uns nicht um den Zukauf von bloßen Marktanteilen - es geht uns darum, Schlüsselpositionen zu besetzen“, sagte Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller. Bereits im vergangenen Jahr war der Spezialist für Werkzeugmaschinenund Lasertechnik auf Einkaufstour - eine der größten Übernahmen war die Mehrheitsbeteiligung von 72 Prozent an dem chinesischen Hersteller Jiangsu Jinfangyuan CNC Machine Company Ltd. (JFY). „Unsere Juristen haben kürzlich vorgerechnet, dass sie während der vergangenen 15 Monate im Schnitt alle sechs Wochen eine Akquisition abschließen konnten“, sagte Leibinger-Kammüller.

Mit den Neuerwerbungen will Trumpf unter anderem seine Position auf wichtigen Märkten wie Asien oder den USA, aber auch Europa stärken und Know-how für Zukunftstechnologien dazugewinnen. Mit einem italienischen Laserhersteller haben die Schwaben etwa ein Gemeinschaftsunternehmen für 3-D-Druck von Metallteilen aufgebaut.

Gewinn steigt um über 60 Prozent

Die Zukäufe machten sich auch in der Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs (Stichtag 30. Juni) bemerkbar: Der Gewinn stieg um mehr als 67 Prozent auf 193,3 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um mehr als 10 Prozent auf fast 2,6 Milliarden Euro. Ohne Akquisitionen hätte er immerhin bei 2,5 Milliarden Euro gelegen.

Im Vorjahr hatte Trumpf wegen Investitionen und Konjunkturschwäche noch einen Gewinnrückgang verbucht. Grund für die gute Entwicklung sind neben Zukäufen Programme zur Steigerung der Profitabilität.

Für das laufende Geschäftsjahr gab sich Leibinger-Kammüller aber vorsichtig: An die jüngsten Steigerungsraten könne man - etwa mit Blick auf internationale Krisen wie in Russland und der Ukraine - wohl nicht mehr anknüpfen. Trumpf geht daher von einem Umsatzwachstum im einstelligen Bereich aus.

Zugleich kann sich das Unternehmen auch trennen: Mit Ende des Geschäftsjahres 2013/2014 stießen die Schwaben ihre Medizintechnik-Sparte ab - sie war zuletzt nicht mehr nennenswert gewachsen.