Ein beeindruckendes Video zeigt die ukrainische Geisterstadt Pripyat. Die Stadt liegt nur vier Kilometer von Tschernobyl entfernt – 28 Jahre nach dem Reaktorunglück erobert das Grün die Gegend zurück.

Stuttgart - Wie sähe die Welt aus, wenn die Menschen von einem Tag auf den nächsten von ihr verschwinden würden? Eine kleine Antwort darauf liefert ein eindrucksvolles Video von Filmemacher Danny Cooke, der für CBS News in der durch das Atomunglück von Tschernobyl verseuchten ukrainischen Stadt Pripyat gedreht hat.

 

Es ist eine gespenstische Ruhe, die die Geisterstadt Pripyat in Cookes Video ausstrahlt. Die Kamera fährt durch verlassene Betonklötze ohne Fenster, ein Spielzeugauto liegt reifenlos auf dem grauen Boden, seine babyblaue Farbe blättert nach und nach ab. Ein Riesenrad mit gelben Gondeln steht still, tatsächlich wurde es nie in Betrieb genommen. Und die Natur erobert sich das Katastrophengebiet Stück für Stück zurück; Bäume verdrängen langsam die Zeichen menschlicher Zivilisation. Es ist eine Tristesse aus grau und grün, die Zeit ist hier, nur vier Kilometer vom Atommeiler entfernt, stehen geblieben. Hier ist die Sowjetunion noch am Leben. 50.000 Einwohner hatte Pripyat zum Zeitpunkt des Unglücks, viele arbeiteten in Tschernobyl. 28 Jahre später ist niemand mehr da.

Den zugehörigen Bericht von Bob Simon gibt es bei CBS News.

Postcards from Pripyat, Chernobyl from Danny Cooke on Vimeo.