Borussia Dortmund war der renommierteste Verein, der einen Trainer gesucht hat – und Thomas Tuchel ist die renommierteste Lösung.

Dortmund - Am Mittwoch hat Jürgen Klopp seinen Rücktritt zum Saisonende verkündet. Jetzt stellen die Dortmunder in Thomas Tuchel schon den Nachfolger vor. Das ist so schnell gegangen, weil es für beide Seiten eine sehr logische Lösung ist. Die Borussia war der renommierteste Bundesligaclub, der gerade einen Trainer gesucht hat – und Tuchel galt auf dem Markt als renommiertester Kandidat. Aber ob die logische Lösung auch die beste Lösung ist, muss sich erst noch zeigen.

 

Die Frage wird etwa sein, ob Tuchel mit Stars umgehen kann, die er zuvor in Mainz nicht in seinem Kader hatte – und mehr als Mainz hat er als Coach nicht vorzuweisen. Bei den Rheinhessen war er der starke Mann und prägte die Vereinspolitik entscheidend. Kaum vorstellbar, dass er diese Machtfülle auch in Dortmund erhält. Von Tuchel wird Teamfähigkeit gefordert sein.

Zudem muss er sich an dem messen lassen, was Klopp geleistet hat und was ihm sein Vorgänger hinterlässt. Er arbeitete nicht nur äußerst erfolgreich, sondern er schaffte es auch, so gut wie alle Mitarbeiter und Fans auf seinem Weg mitzunehmen. Das ist es, was die Borussia in den vergangenen Jahren auszeichnete und zu dem authentisch gelebten Motto „Echte Liebe“ geführt hat – der Bauchmensch Klopp.

Nun also Tuchel, der eher als Kopfmensch bekannt ist – was zuletzt RB Leipzig und der Hamburger SV zu spüren bekamen, die er in den Verhandlungen so lange hingehalten hat, bis sich die Tür in Dortmund für ihn öffnete. Als das dann passiert ist, ging alles ganz schnell – logisch.