Deutschland müsse die unkontrollierte Einwanderung beenden, sagte Palmer dem „Spiegel“. Die EU-Außengrenzen sollen nach dem Willen des Grünen-Politikers mit einem Zaun und von europäischen Grenzschützern gesichert werden.

Tübingen - Der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, will einen härteren Kurs in der Flüchtlingspolitik. „Es sind nicht die Zeiten für Pippi-Langstrumpf oder Ponyhof-Politik“, sagte Palmer dem „Spiegel“. Deutschland müsse die unkontrollierte Einwanderung beenden. Dies bedeute nicht, dass niemanden mehr hereinlassen werde, sondern es werde entschieden, wer hereinkomme. Die EU-Außengrenzen sollen nach dem Willen Palmers mit einem Zaun und europäischen Grenzschützern gesichert werden.

 

Er sei dafür, dass Deutschland großzügig Menschen in Not aufnehme - aber eben nicht alle: „Das Leben im Irak und in Afghanistan ist hart und nach unseren Maßstäben auch riskant. Es gibt aber auch im Irak weite Gebiete, die nicht von den Terroristen des „Islamischen Staats“ beherrscht werden. Selbst nach der Genfer Flüchtlingskonvention müssen die Menschen zuerst in solche Gebiete fliehen.“

Palmer forderte die Grünen auf, die von der Union verlangte Erweiterung der Liste sogenannter sicherer Herkunftsländer um die Maghreb-Staaten Algerien, Tunesien und Marokko mitzutragen und nicht im Bundesrat zu blockieren.

Seine Stadt Tübingen habe Probleme, den Andrang der Flüchtlinge zu bewältigen, betonte Palmer. In der Bevölkerung schwinde die Akzeptanz. „Spätestens seit den Übergriffen in der Silvesternacht in Köln kommen selbst grüne Professoren zu mir, die sagen: Ich habe zwei blonde Töchter, ich sorge mich, wenn jetzt 60 arabische Männer in 200 Meter Entfernung wohnen.“