Die Verhältnisse an der Tübinger Straße hatten die Rathausspitze – wie berichtet – bereits wenige Tage nach der Eröffnung der neuen Verkehrsfläche alarmiert. Der Umbau sei wunderbar geworden, aber die Hinweise auf diesen besonderen Abschnitt müssten transparenter sein, hatte Schairer damals betont. Inzwischen weist an der Sophienstraße eine große „20“ auf dem Asphalt auf das in dem 800 Meter langen Abschnitt geltende Tempolimit hin. Die große Zahl hält allerdings so manchen Auto- und Radfahrer nicht davon ab, schneller als erlaubt unterwegs zu sein.

 

Ruhezone für Fußgänger

Eigentlich sollen auf der umgestalteten Tübinger Straße nach den Vorstellungen der Stadt Fußgänger, Rad- und Autofahrer partnerschaftlich unterwegs sein. Denn zwischen der Querspange und der Sophienstraße gibt es keine Bürgersteige und keine durch Bordsteine abgetrennte Straße mehr. Der ebene Verkehrsraum besteht aus breiten Pflasterbändern und einem hellgrauen Asphaltbelag. Letzterer ist besonders radfahrerfreundlich, weil schließlich die Radhauptroute Nummer eins durch die Tübinger Straße führt. Die Kreuzungsbereiche an der Sophien- und der Christoph- straße sind vollständig gepflastert, um den öffentlichen Raum optisch zu verbreitern. Die schmalen Pflasterbänder in der Fahrbahn sollen Auto- und Radfahrer spürbar an Tempo 20 erinnern. Den Fußgängern bietet sich die zum Stadtraum umgebaute Tübinger Straße als Flaniermeile und Ruhezone an. Zwischen Baumreihen laden Bänke zu einer Verschnaufpause oder einem Gespräch mit zufällig getroffenen Bekannten ein. Radler können ihr Gefährt an einem der zahlreichen Parkbügel anschließen. Um Blinden sichere Wege zu ermöglichen, gibt es auf einer Seite ein in das Pflaster eingelassenes Leitsystem.

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