Präsident Recep Tayyip Erdogan hat bei einer Rede in der südostanatolischen Stadt Gaziantep dem Terrorismus erneut den Kampf angesagt. In Gaziantep waren vor einer Woche 54 Menschen bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Zur Einführung der Todesstrafe äußerte er sich ebenfalls.

Istanbul - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat allen gegen sein Land aktiven Terrorgruppen einen Kampf bis zu ihrer völligen Zerstörung angedroht. „Wie ein Krebsgeschwür“ sollen sie beseitigt werden, sagte er zum donnernden Applaus seiner Anhänger am Sonntag in der südostanatolischen Stadt Gaziantep. Dort wurde vor einer Woche der bislang schwerste Anschlag in der Türkei in diesem Jahr verübt: 54 Menschen wurden bei einer kurdischen Hochzeit getötet.

 

Die türkischen Behörden verdächtigen die Terrormiliz Islamischer Staat hinter dem Anschlag. Aber weder der IS noch andere Gruppierungen haben sich bislang zu dem Anschlag bekannt. Direkt nach der Tat hatte Erdogan gesagt, ein 12- bis 14-jähriges Kind habe den Selbstmordanschlag verübt. Ministerpräsident Binali Yildirim nahm das zurück und betonte, der Attentäter sei noch nicht identifiziert worden und die Ermittlungen liefen noch.

Erdogan sagte am Sonntag erneut, ein Kind sei für den Anschlag benutzt worden. Ob er sich dabei auf neue Ermittlungsergebnisse stützte, sagte er nicht. „Der Terror hat ein 14-jähriges Kind als Selbstmordattentäter benutzt und Blut vergossen, Menschen getötet“, sagte er. „In diesem Angriff sind unsere 54 Bürger, darunter 34 Kinder, umgekommen.“

Erdogan äußerte sich zudem zur Wiedereinführung der Todesstrafe. Das Volk sei seit dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli dafür. „Meine Nation will die Todesstrafe“, sagte er in Gaziantep. „Das hat die Große Nationalversammlung der Türkei zu entscheiden.“