Das Treffen der Tuningfans vom Aral-Treff Stuttgart auf dem Wasenparkplatz im Juli könnte sie teuer zu stehen kommen: Die Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart hat ihnen eine Rechnung über mehr als 2000 Euro geschickt – für die Reinigung des Platzes.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Das Treffen auf dem Wasenparkplatz hat für die Tuningfreunde ein Nachspiel: Die Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart hat einem der Organisatoren, den sie als Ansprechpartner kannte, eine Rechnung geschickt. Er soll 2380 Euro für die Reinigung des Parkplatzes zahlen.

 

Bei den Tuningfreunden, die sich in der Szene als Aral-Treff Stuttgart einen Namen gemacht haben, handelt es sich um eine Gruppe, die früher im Parkhaus P7 hinter dem Stadion zusammenkam. Nachdem sich eine Anwohnerin beschwert hatte, sperrte die Stadt das Haus für die Autofreunde. Seither sind sie auf der Suche nach einem neuen Treffpunkt gewesen, was man im Rathaus durchaus wohlwollend begleitete. Schließlich erhofften sich sowohl Teile der Verwaltung als auch die Polizei vom Treffen der Freunde aufgemotzter Kisten abseits der Theodor-Heuss-Straße Ruhe in der Innenstadt. Dort kommt es an Wochenenden immer wieder zu gefährlichen Angeberrennen am Rande der Partyszene.

Das Treffen Anfang Juli nahm ungeahnte Ausmaße an

Nach längerer Pause verabredeten sich die Tuningfreunde Anfang Juli für eine Zusammenkunft auf einem Parkplatz gegenüber der Porsche-Arena. Da dieser gesperrt war, der Wasenparkplatz aber offen, bogen sie spontan auf diesen ab. Dabei wurden sie Opfer ihrer Beliebtheit: Rund 3000 Besucher mit mehr als 1000 Autos kamen zu dem Treffen, und nicht alle hielten sich an das, was im Parkhaus als ungeschriebenes Gesetz galt. Die Organisatoren waren stets bemüht, alle dazu anzuhalten, provozierte Fehlzündungen und sogenannte Burnouts – Starts mit qualmenden, durchdrehenden Reifen – zu unterbinden. Hinzu kam, dass angesichts der großen Besucherzahl auch nicht zu verhindern war, dass viel Müll anfiel, der nach dem Treffen liegenblieb.

„Die Reinigungskräfte mussten am nächsten Tag alles von Hand säubern“, sagt Jörg Klopfer, Sprecher der Betreibergesellschaft In Stuttgart. So sei der hohe Rechnungsbetrag zu erklären. Von einer Strafanzeige gegen die Organisatoren habe man bisher abgesehen, auch weil man einem Ansprechpartner, der sowohl bei der Polizei als auch im Rathaus bekannt ist, das Versprechen abgerungen habe, nie wieder auf den Wasenparkplatz zurückzukehren.

Auch wenn es den Aral-Treff vorerst nicht mehr gibt: ähnliche Veranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit. So kommen etwa jedes Wochenende Autotuner am Fuße des Fernsehturms zusammen, ohne dass es bislang Beschwerden gibt.