Die Deutsche Bahn und die beteiligten Baufirmen haben womöglich die Risiken beim Tunnelbau in Rastatt unterschätzt. Das gewählte Bau-Verfahren war ein Novum, Experten sahen es kritisch.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn ist beim Bau des Eisenbahntunnels in Rastatt womöglich ein höheres Risiko eingegangen als bisher bekannt war. Dies geht aus Unterlagen hervor, die der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vorliegen. In einem Aufsatz des „Jahrbuch des Tunnelbaus“, der unter anderem von Experten der Tunnelbaufirmen Züblin und Hochtief sowie der Bahn AG verfasst wurde, heißt es im Hinblick auf das in Rastatt gewählte Vereisungsverfahren: Der Vortrieb auf einer Länge von rund 205 Metern „in einem vollständig gefrorenen Eisring beim Tunnel Rastatt stellt ein Novum im maschinellen Tunnelbau dar“.

 

Erfahrungen dazu gebe es bisher nicht. Beschrieben werden auch damit verbundene Risiken, so könne es zu „höheren Setzungen an der Geländeoberfläche“ kommen. Weder die Deutsche Bahn noch die Arbeitsgemeinschaft Tunnel Rastatt wollten sich auf Anfrage zu dem Sachverhalt äußern. Der Tunnel war am 12. August abgesackt, die darüber führende Bahnstrecke ist mindestens bis zum 7. Oktober nicht befahrbar.