Wenn alles nach Plan läuft, fällt die Turn- und Festhalle im Januar. Vorher verabschiedet sich die Musberger Dorfgemeinschaft von dem Gebäude mit einer Abrissparty.

Musberg - Am Freitag, 17. November, sagt die Musberger Dorfgemeinschaft Ade zu ihrer Turn- und Festhalle. Bevor das Gebäude abgerissen und einem Neubau weichen wird, soll dort noch ein letztes Mal ausgiebig gefeiert werden – mit Musik, Speis und Trank. Der Zusammenschluss örtlicher Vereine lädt Bürger, die gesamte Verwaltungsspitze und alle, die am geplanten Neu- und Umbau des Gebäudes beteiligt sind, von 19 Uhr an zu einer Abrissparty ein. Der Eintritt ist frei. Mit einer Fotodokumentation will man an die Entstehungsgeschichte des Hauses erinnern. Michael Burkhardt, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, und Joachim Beckmann, Vorsitzender des TSV Musberg, werden Ansprachen halten.

 

„Die Halle ist für viele mit reichlich Emotionen verbunden“, sagt Burkhardt. Viele Fasnet-Veranstaltungen gingen dort insbesondere in den 70er- und 80er-Jahren über die Bühne. Zig Feste wurden dort von den Musberger und den Vereinstreibenden organisiert. Gruppen des TSV Musberg trainieren dort seit eh und je.

Die Ausschreibungen laufen noch

Nun heißt es Abschied nehmen. Ende November soll das Gebäude laut Burkhardt für die Öffentlichkeit geschlossen werden. „Dann beginnt die Bauphase“, sagt er. Die Räume müssen geräumt, Einbauten ausgebaut werden. Der kontrollierte Rückbau steht an. Im Januar dann rollt der Abrissbagger an. Das ist zumindest der Plan. Denn die Ausschreibungen – auch für den Abriss der Halle – laufen laut Baubürgermeisterin Eva Noller noch. Erst in dieser Woche wird die Bauverwaltung wissen, ob sich eine geeignete Firma für die doch eher komplexen Arbeiten finden wird. „Nach dem, was wir bei der Filderhalle erlebt haben, sind wir vorsichtig mit zeitlichen Prognosen“, sagt sie unserer Zeitung. „Bei der Filderhalle haben wir auch mehrfach ausschreiben müssen.“

Die Dorfgemeinschaft ist derweil richtig glücklich, dass es nun endlich losgehen soll. „Die Vorlaufphase war lang“, sagt Burkhardt. Zu dieser Phase gehörte auch reichlich Unmut über die gestiegenen Kosten. Die Stadt wird nun 9,23 Millionen Euro für den Neubau investieren. Dabei hatte der Gemeinderat einst eine finanzielle Obergrenze von 6,9 Millionen Euro festgelegt. „Dieser Ärger ist mittlerweile verflogen“, sagt Burkhardt. „Das Projektteam wurde neu aufgestellt.“ Dadurch habe sich viel verändert. Seitdem laufe die Zusammenarbeit mit der Verwaltung sehr gut.

Improvisieren ist gefragt

Allerdings müssen die Dorfgemeinschaft und der TSV Musberg fortan improvisieren. Veranstaltungen und auch der Sportbetrieb müssen bis zur geplanten Fertigstellung der neuen Halle im Sommer 2019 in anderen Räumen stattfinden. Ein Ausweichort ist der Bürgersaal. Dieser wird nun stärker belegt - auch von Sportlern. Sie trainieren bereits seit Mitte September auf beengtem Raum. Mehrere Gruppen treiben in Räumen gleichzeitig Sport, die mit einer Trennwand halbiert werden. Container, die auf und neben dem Parkplatz der Turn- und Festhalle gestellt werden, werden als Umkleiden, Duschen und Materiallager dienen. Diese Interimsgebäude sind laut Noller deutlich teurer, als zunächst geplant. Insgesamt liege man dennoch im Kostenrahmen.