Diskussion zu zweit, zu dritt oder zu viert? Welche Spitzenkandidaten im SWR-Fernsehen kurz vor der Landtagswahl zu Wort kommen dürfen, sorgt für Kontroversen. Nun gibt es eine Entscheidung.

Stuttgart - Nach Kritik von CDU und FDP will der Südwestrundfunk auf einen TV-Dreikampf vor der Landtagswahl 2016 verzichten. Es bleibe aber bei der geplanten Diskussionsrunde im SWR-Fernsehen am 10. März, an der unter anderem die Spitzenkandidaten aller im Landtag vertretenen Parteien teilnehmen sollen. Das teilte der Sender am Mittwoch in Stuttgart mit. Die Wahl ist am 13. März.

 

Grund für die Entscheidung sei die offizielle Absage des CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf an einen TV-Dreikampf. Zuvor hatte FDP-Spitzenmann Hans-Ulrich Rülke kritisiert, dass er an der geplanten Dreierunde nicht teilnehmen sollte. Er drohte mit einer Klage vor dem Staatsgerichtshof. Wolf hatte sich auf Rülkes Seite geschlagen und erklärt, die SWR-Entscheidung, die FDP auszuschließen, sei nicht nachvollziehbar und juristisch hoch problematisch.

Keine klassischen Lager mehr

Ursprünglich hatte der SWR einen TV-Dreikampf für den 2. März geplant. Teilnehmen sollten daran Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), CDU-Herausforderer Wolf und SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid. Der SWR hatte die Auswahl damit begründet, dass dies die drei Kandidaten seien, die öffentlich erklärt hätten, das Amt des Ministerpräsidenten anzustreben. Ein klassisches TV-Duell kam für den Sender wegen der Wahlergebnisse bei der Landtagswahl 2011 nicht infrage. Damals hatte die CDU 39 Prozent geholt. Die Grünen erreichten 24,2 Prozent, die SPD lag mit 23,1 Prozent knapp dahinter.

Rülke zeigte sich zufrieden mit der für den 10. März geplanten großen Diskussionsrunde. CDU-Spitzenkandidat Wolf pochte am Mittwoch zusätzlich auf ein TV-Duell zwischen ihm selbst und Kretschmann. „Die Wählerinnen und Wähler erwarten diese Debatte zwischen Amtsinhaber und Herausforderer. Ich stehe zur Verfügung.“ Ein SWR-Sprecher betonte aber, man bleibe bei der getroffenen Entscheidung.

Zuvor hatte SPD-Generalsekretärin Katja Mast Wolfs Absage an eine Dreierunde als „Panikreaktion“ bezeichnet. „Der Spitzenkandidat der CDU hat offenbar Angst bekommen, dass dem versammelten Fernsehpublikum deutlich wird, dass er nichts auf der Pfanne hat.“