So langsam wird’s ernst: Nach den Leistungstests sind die Handballer des Bundesligisten TVB Stuttgart ins Trainingslager nach Südtirol gereist. Allerdings ohne Bälle im Gepäck.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Der Name des Spiels lässt keine Zweifel zu: Handball. Dumm nur, wenn der Ball gar nicht im Spiel ist. So wie in diesem Tagen beim Bundesligisten TVB Stuttgart, der seit Mittwochmittag im Trainingslager in Südtirol schuftet. Kraft und Kondition, Ausdauer und Athletik stehen auf dem Programm, aber kein Handball im klassischen Sinne. „Dennoch freue ich mich auf die Tage“, sagte der Spielmacher Michael Schweikardt vor der Abfahrt ins idyllische Ultental.

 

Das dem Verein ja durchaus Glück brachte. Seit sich die Mannschaft dort vorbereitet, geht’s bergauf. Im ersten Jahr folgte der Aufstieg aus der zweiten Liga, danach zweimal der Klassenverbleib. Was soll also schief gehen in der neuen Saison, zumal nur noch zwei Teams absteigen müssen? Gemach, gemach. „Wir dürfen auch die Aufsteiger nicht unterschätzen“, sagt Schweikardt. Also müssen jetzt die Grundlagen für eine erneut erfolgreiche Rune gelegt werden. Mit Trainingsläufen um den nahegelegenen Stausee, oder auch Teambuilding-Maßnahmen wie am Donnerstag und Freitag. Da steht eine Zweitages-Wanderung auf dem Programm, Übernachtung im Zelt und Schlafsack inklusive. Schließlich gilt es, auch die insgesamt sieben Neuen ins Team zu integrieren. Und wo geht das besser, als auf einer abgelegene Alm (ohne Handy-Empfang – und ohne Ball)?

Saisonstart in der Porsche-Arena

Doch keine Angst, auch der kommt bald wieder ins Spiel. Spätestens nachdem die Mannschaft nächsten Mittwoch wieder in Stuttgart beziehungsweise Bittenfeld angekommen ist. Schließlich steht am Wochenende darauf bereits das traditionelle Marktplatzturnier in Esslingen auf dem Programm, wo der TVB gut abschneiden möchte. Die Woche darauf geht’s nach Altensteig und am 12./13. August wurden der Verein zum zweiten Mal zum hochklassigen Sparkassencup nach Ehingen eingeladen, wo neben dem alten Rivalen Frisch Auf Göppingen auch noch Teams wie die Füchse Berlin oder Nantes am Start sind.

„Im Grunde ist das für uns zu stark besetzt“, sagt der Trainer Markus Baur, doch wer nächste Saison einen Schritt nach vorne machen möchte, muss sich auch mit den Besten messen. Schließlich geht es am 24. August schon in der Bundesliga los. Zuhause gegen den Geheimfavoriten MT Melsungen, der sich enorm verstärkt hat. Inzwischen steht auch fest, dass die Partie in der großen Porsche-Arena mit 6211 Plätzen ausgetragen wird. Die alle mitten in den Sommerferien voll zu bekommen, ist die nächste Herkulesaufgabe für den Club.