Zum ersten Mal ein rein weibliches Ermittlerduo und ein homosexueller Schlagersänger als Opfer: Das Thema "Gender" wird im neuen "Tatort" aus Dresden groß geschrieben, doch die Umsetzung gefiel nicht allen. Wir haben die Reaktionen aus dem Netz.

Stuttgart - Beim neuen "Tatort" aus Dresden ermittelt erstmals in der Geschichte der Krimireihe ein rein weibliches Duo. Und so drehte sich bei der Premiere auch auf inhaltlicher Ebene alles rund ums Thema "Gender". Die Kommissarinnen: Die eine alleinerziehend, die andere alleinverdienend. Das Opfer: Ein homosexueller Schlagersänger. Das Mileu des Opfers: Homophobe Kollegen, die fürchten, als schwuler Knabenchor degradiert zu werden.

 

Während die Kommissarinnen, gespielt von Alwara Höfels und Karin Hanczewski, in ihrem ersten Fall "Auf einen Schlag" mit einer gewalttätigen Schlagerwelt, die sich als gar zu intolerant entpuppt, zu kämpfen haben, macht es ihnen der Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel, gespielt vom großartigen Martin Brambach, nicht einfacher. Vom Internet überfordert, seine weiblichen Kolleginnen belächelnd und um politische korrekte Ausdrucksweise gar zu oft verlegen, erntet der Kommissariatsleiter von seinen weiblichen Ermittlerinnen einstweilen ein Augenverdrehen oder Aufklärung darüber, dass es nichts mit einer Beleidigung zu tun habe, wenn man jemanden fragt, ob er homosexuell sei.

Ein Tatort, der aktueller nicht sein könnte, dabei teilweise gekonnt mit Klischees spielt, diese manchmal aber leider auch bedient, und so den Zuschauer zeitweise mit dem Gedanken zurücklässt: War das jetzt feministisch oder sexistisch?

Unsere Twitter-Schau zeigt die gespaltenen Reaktionen aus dem Netz: