Schwedische Streitkräfte kreuzen vor der Küste Stockholms und suchen nach Beweisen für eine mögliche "ausländische Unterwasseroperation". Handelt es sich um ein russisches U-Boot? Moskau dementiert.

Stockholm – Auf der Suche nach einem mysteriösen Unterwasserfahrzeug haben die schwedischen Streitkräfte am Tag vier offensichtlich eine konkrete Spur verfolgt. Sie konzentrierten sich am Montag auf ein Gebiet rund um die Insel Nåttarö in den südlichen Stockholmer Schären. Zivile Boote wurden angehalten, zehn Kilometer Abstand zu halten. Auch für den Flugverkehr wurde der Bereich gesperrt, meldeten mehrere Medien.

 

Ein Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur TT: „Wir führen eine Geheimdienstoperation durch und dies gehört zu den Schritten, die wir tun müssen, um unsere Aufgabe zu erledigen.“ Außenministerin Margot Wallström sprach von „einer sehr großen Bedrohung“ in der Ostsee.

Seit Freitag suchen Hubschrauber und Minensuchboote in den Gewässern vor der Hauptstadt Stockholm nach einem ausländischen Unterwasserfahrzeug. Drei Augenzeugen hatten seither unabhängig voneinander von einem auf- und abtauchenden Objekt berichtet. Die Schweden sind deshalb überzeugt, dass sich eine ausländische Macht unerlaubt in ihren Gewässern aufhält.

Die Zeitung „Svenska Dagbladet“ hatte am Wochenende berichtet, dass in den Schären vor Stockholm Funksprüche aufgefangen wurden, darunter ein Notruf in russischer Sprache. Das schwedische Militär wollte den Bericht nicht bestätigen.

Moskau dementiert

Auch das Verteidigungsministerium in Moskau bestreitet, dass ein russisches U-Boot unerlaubt in schwedische Hoheitsgewässer eingedrungen ist. „Um die Unruhe in der Ostsee zu dämpfen und den schwedischen Steuerzahlern weitere Ausgaben zu ersparen, empfehlen wir, die niederländische Marine zu fragen“, zitierten russische Medien einen Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Tatsächlich hat ein niederländisches U-Boot in der vergangenen Woche an einer Übung in der Ostsee teilgenommen. Auf der Webseite des schwedischen Militärs heißt es, die Aufgabe der Holländer sei es gewesen, sich zu verstecken und von anderen Einsatzkräften gesucht zu werden.

Ein Sprecher des niederländischen Verteidigungsministeriums bestritt jedoch, dass sich das Boot noch in Schweden aufhalte. „Alle niederländischen Schiffe sind auf dem Heimweg“, sagte er der norwegischen Zeitung „Verdens Gang“.