Bei der ersten "U18-Jugendwahl" in Baden-Württemberg haben die Grünen die meisten Stimmen bekommen. Die FDP fiel hingegen durch.

Freiburg - Die Grünen und die SPD sind Sieger der landesweit ersten „U18-Jugendwahl“. Grün-Rot kam auf zusammen 56,7 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen und sicherte sich damit eine deutliche Mehrheit, teilte der Landesjugendring am Samstag in Freiburg nach Schließung der Wahllokale mit. Die Grünen holten 34 Prozent, die SPD 22,7 Prozent. Die CDU erreichte 17,2 Prozent, die Piratenpartei 8,7 Prozent. Die FDP scheiterte mit 4,3 Prozent an der für den Einzug in den Landtag entscheidenden Fünf-Prozent-Hürde. Ebenso die Linkspartei, die auf 3,4 Prozent kam.

 

An der „U18-Jugendwahl“, die deutschlandweit erstmals im Vorfeld einer Landtagswahl organisiert wurde, beteiligten sich rund 30.000 Jugendliche aus ganz Baden-Württemberg und damit über 10.000 mehr als erwartet. Landesweit gab es 225 Wahllokale. Wählen durften Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Das Ergebnis fließt nicht in das Ergebnis der echten Landtagswahl ein. Da das gesetzliche Wahlalter 18 Jahre beträgt, sind Kinder und die meisten Jugendlichen vom Wählen ausgeschlossen.

Unerwartet hohe Wahlbeteiligung

Die unerwartet hohe Wahlbeteiligung wertete der Landesjugendring als Bestätigung. „Sie zeigt, das die meisten Kinder und Jugendlichen bereit sind, sich zu beteiligen und ihr Votum abzugehen“, sagte die Vorsitzende Isabel Hoever. Dies sei ein Signal an die Parteien. Diese sollten verstärkt auf Jugendliche zugehen.

Themen der Kinder- und Jugendpolitik müssten einen höheren Stellenwert bekommen. Der hohe Stimmenanteil der Piratenpartei beispielsweise zeige, dass die neuen Medien bei den etablierten Parteien vergleichsweise wenig im Fokus stünden.

Die NPD schaffte es bei Jugendlichen nicht in den Landtag, der Stimmenanteil der rechtsextremen Partei lag bei 3,9 Prozent. „Dies zeigt deutlich, dass das Thema Rechtsextremismus nicht vernachlässigt werden darf“, sagte Hoever.