Im engsten Familienkreis soll der am Sonntag verstorbene Sänger und Komponist Udo Jürgens bestattet werden. Eine öffentliche Trauerfeier wird es frühestens Mitte Januar geben.

Zürich -

 

Nach dem plötzlichen Tod von Udo Jürgens laufen die Vorbereitungen für den Abschied von dem großen Sänger und Entertainer an. Eine große öffentliche Trauerfeier soll es aber frühestens Mitte Januar geben, wie sein Sprecher Thomas Weber am Dienstag ankündigte. „Das muss alles ohne Hektik vorbereitet werden“, sagte Weber.

Jürgens war am Sonntag im Alter von 80 Jahren in der Schweiz gestorben. Seine Leiche wird eingeäschert. Der Künstler habe eine Feuerbestattung verfügt, sagte Weber. Sie solle im engsten Familienkreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Dieser Wunsch möge respektiert werden, sagte Weber. Es gibt Spekulationen, dass die Urne von Jürgens einen Ehrenplatz am Zentralfriedhof in Wien erhalten könnte. „Das ist eine Option“, sagte Weber dazu.

Plattenläden, Onlinehändler und Download-Portale verzeichneten einen Ansturm auf die Musik von Udo Jürgens. Allein 18 seiner Titel schafften es am Montag unter die meistverkauften 100 Singles, wie GfK Entertainment am Dienstag berichtete.

Beliebtester Schlager war demnach „Liebe ohne Leiden“ auf Platz 7, gefolgt von „Griechischer Wein“ (14) und „Ich war noch niemals in New York“ (15). Bei den Alben platzierten sich sieben Jürgens-Titel unter den Top 100, darunter „Mitten im Leben - Das Tribute-Album“ auf Platz zwei.

Bei ARD und ZDF verabschiedeten sich mehr als acht Millionen Zuschauer am Montagabend von Udo Jürgens. 4,51 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 14,3 Prozent) verfolgten ab 20.15 Uhr die Wiederholung der zwei Monate alten ZDF-Geburtstagsgala zum seinem 80. Geburtstag. Im „Ersten“ sahen zeitgleich 4,18 Millionen (12,7 Prozent) die Wiederholung der Dokumentation „Der Mann, der Udo Jürgens ist“.

Eine Biografie des Sängers und Entertainers soll bereits in wenigen Wochen erscheinen. Paul Sahner (70), langjähriger Promi-Reporter der Zeitschrift „Bunte“, ist der Autor. Der Verlag Herder kündigte an, Sahner mache die „menschliche Seite des Mannes sichtbar, der scheinbar nur für die Bühne lebte“. Das Buch mit dem Titel „Merci, Udo!“ soll am 22. Januar 2015 erscheinen.

„Er war ganz anders als die meisten seiner Zunft“, erklärte der Journalist, der Udo Jürgens den Angaben zufolge seit einem halben Jahrhundert begleitete. Der Sänger Peter Kraus (75) würdigte Jürgens am Dienstag und bedauerte zugleich: „Rückblickend gesehen haben wir viel zu wenig Zeit miteinander verbracht, obwohl wir so viel gemeinsam hatten.“

Vom Erbe des Entertainers, das in Medien auf 120 Millionen Euro geschätzt wird, dürften vor allem seine zwei ehelichen Kinder Jenny (47) und John (50) sowie die beiden unehelichen Kinder Sonja (49) und Gloria (20) profitieren. „Alle vier Kinder sind gleichberechtigt gesetzliche Erben. Die geschiedenen Ehefrauen haben kein Erbrecht“, sagte der Erbrechts-Experte Anton Steiner „Focus Online“.