Vor dem Landgericht Ulm findet der Prozess um einen fingierten Raubüberfall auf einen Werttransporter an der Autobahn 8 statt. Bei der Verhandlung am Montag wurde deutlich, dass die Beute offenbar weit höher ist als zunächst von den Ermittlern angenommen.

Ulm - Die Beute bei dem fingierten Raubüberfall auf einen Werttransporter an der Autobahn 8 ist offenbar weit höher als zunächst von den Ermittlern angenommen. Sie soll rund acht Millionen Euro statt der anfangs von der Staatsanwaltschaft genannten drei Millionen Euro betragen. Das wurde am Montag bei ersten Vernehmungen der insgesamt fünf Angeklagten vor dem Landgericht Ulm deutlich.

 

Staatsanwalt Benjamin Lenz erklärte die Diskrepanz damit, dass mittlerweile die Schätzung eines vom Gericht beauftragten Gutachters zum Wert der gestohlenen 728 Luxusuhren und drei Schmuckstücke vorliege und sich auf rund acht Millionen Euro belaufe.

Angeklagt sind fünf mutmaßliche Täter

Angeklagt sind zwei Fahrer eines Wertguttransports und drei Komplizen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen schweren Diebstahl, Waffendelikte und das Vortäuschen einer Straftat vor. Die beiden Fahrer sollen Mitte Januar bei einem verabredeten Halt am Parkplatz Drackensteiner Hang die Beute an Mittäter übergeben und später behauptet haben, sie seien ausgeraubt worden. Sie sollten die Millionen-Fracht eigentlich von München nach Stuttgart bringen.

Zudem wurde bei den Vernehmungen deutlich, dass ein sechster Mann die Tat wohl mit eingefädelt und geleitet hat. Ihn konnte die Polizei bisher nicht identifizieren. Ermittler schließen nach eigenen Angaben nicht aus, dass er mit dem größten Teil der Beute verschwunden ist.