Nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln erscheint auch der Vorfall am Stuttgarter Schlossplatz in einem neuen Licht. Bislang geht die Stuttgarter Polizei von einem Einzelfall aus, allerdings nehmen die Ermittlungen jetzt erst Fahrt auf. Die Beamten suchen dringend Zeugen.

Stuttgart - Es ist eine Situation, die Ängste schürt. In der Silvesternacht werden zwei junge Frauen am Schlossplatz in der Stuttgarter Innenstadt von etwa 15 Männern umringt. Die Unbekannten bedrängen die beiden 18-Jährigen, begrapschen sie unsittlich, hindern sie am Weitergehen. Erst als Passanten sich einschalten, sucht die Gruppe das Weite. Wenig später bemerken die jungen Frauen, dass ihnen ihre Handys gestohlen wurden.

 

Vor dem Hintergrund der massiven Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht rund um den Kölner Hauptbahnhof erscheint auch der Vorfall in Stuttgart in einem anderen Licht. Zurzeit geht die Polizei in der Schwabenmetropole zwar noch von einem Einzelfall aus. Das könne sich aber jederzeit ändern, denn die "Problematik schlägt heute bei uns erst auf", so ein Sprecher der Polizei am Dienstagvormittag.

Polizei sucht weiterhin Zeugen

Die Ermittlungen sind in vollem Gange, aktuell laufen Anfragen bei sämtlichen Polizeipräsidien, ob weitere Anzeigen eingegangen sind. Anschließend werde geprüft, ob die Fälle zueinander passen.  "Wir brauchen mehr Zeugen, um zu wissen ob es ein Einzelfall war oder nicht", so der Polizeisprecher weiter.

Obwohl manche Taschendiebe ähnlich vorgehen würden wie die unbekannten Männer in der Silvesternacht und ebenfalls ihre Opfer begrapschten, um an das Diebesgut zu gelangen, habe es einen Vorfall in einer solchen Dimension in Stuttgart wohl noch nicht gegeben: "Taschendiebe operieren meist nicht in solchen Scharen. So etwas ist uns neu."

Bislang gebe es keine Hinweise auf die Verdächtigen. Die Täter wurden als schwarzhaarige Südländer mit arabischem Aussehen beschrieben. Sie waren 30 bis 40 Jahre alt. Die Polizei bittet vor allem diejenigen Personen, die den Opfern halfen, unter 0711/89 905778 um Hinweise.