Farbenprächtige Wildblumen auf Kornfeldern werden seltener, mahnt die Loki-Schmidt-Stiftung – und kürt einen „Überlebenskünstler“ zur Blume des Jahres 2017.

Berlin - Er hat kräftig rote, hauchdünne Blütenblätter: Der Klatschmohn ist die Blume des Jahres 2017. Das hat die Loki-Schmidt-Stiftung am Montag bekanntgegeben. Mit der Ernennung will die Stiftung nach eigenen Angaben darauf aufmerksam machen, dass Ackerwildblumen zunehmend verloren gehen. Der Klatschmohn als relativ anspruchslose Pflanze sei in diesem Sinne ein „Überlebenskünstler“. Aber auch er sei auf Getreideäckern bereits seltener geworden. Zu finden sei er zudem auf Brachen, Schuttplätzen und in Gärten.

 

„Der beliebte Klatschmohn steht in diesem Jahr für viele andere bedrohte Ackerwildpflanzen und damit stellvertretend für den Verlust der bunten Vielfalt im Landbau“, teilte die Stiftung mit. Grund für den Rückgang sei intensive Landwirtschaft mit hohem Technik- und Spritzmitteleinsatz. Unter der schwindenden Vielfalt litten auch Insekten wie Bienen.

Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nötig

Jede zweite Ackerwildkraut-Art stehe in mindestens einem Bundesland auf der jeweiligen Roten Liste, erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), in deren Ministerium die Blume des Jahres verkündet wurde. Angesichts dessen sei eine Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Naturschutz nötig. Hendricks warb zudem für eine Stärkung der ökologischen Landwirtschaft.

Mit der Bekanntgabe der Blume des Jahres erinnert die Stiftung an ihre Gründerin Loki Schmidt (1919-2010). Die Biologin und Frau von Altkanzler Helmut Schmidt hatte die Aktion 1980 ins Leben gerufen. Die Blume des Jahres 2016 ist die Wiesen-Schlüsselblume.