Neuer Gästerekord – 2011 war für die Landeshauptstadt Stuttgart und auch für die ganze Region touristisch das beste Jahr aller Zeiten.

Stuttgart - Stuttgart ist nicht München und schon gar nicht Berlin, aber auch hierzulande ist der Tourismus weiter auf Erfolgskurs. 2011 war nach der Erhebung des Statistischen Amtes der Stadt für die Landeshauptstadt wie für die ganze Region touristisch das beste Jahr aller Zeiten. Nach der Steigerung der Übernachtungszahlen in der Region um 9,4 Prozent und in der Stadt Stuttgart um 7,4 Prozent peilt Touristikchef Armin Dellnitz in diesem Jahr die seit Jahren als Traumzahlen gehandelten drei Millionen Übernachtungen in Stuttgart und sieben Millionen Übernachtungen in der gesamten Region an. „Das könnte in diesem Jahr erreicht werden, ich rechne für 2012 mit einem weiteren Anstieg bei den Übernachtungen von drei bis vier Prozent“, sagte Dellnitz am Mittwoch.

 

Konkret lauten die Stuttgarter Erfolgszahlen für 2011 folgendermaßen: 1,576 Millionen Gäste in Beherbergungsbetrieben mit neun und mehr Betten; 2,9 Millionen Übernachtungen in insgesamt 17 240 Gästebetten, was den Hotels mit 45,6 Prozent laut Statistik die beste Bettenauslastung der vergangenen 20 Jahre bescherte. Rund eine Millionen Besucher kamen in die umgebaute Touristeninformation; 1,5 Millionen besuchten die neu gestaltete Internetseite von Stuttgart Marketing.

Verstärkt um Tagungen und Kongresse werben

Im Vergleich mit den deutschen Großstädten hat Stuttgart damit seinen achten Platz behauptet. Doch der Touristikchef hält es mehr denn je für angemessen, die Region als Ganzes in die Waagschale zu werfen. „Dann liegen wir auf Platz vier und spielen in der Oberliga vorne mit“, sagt er. Damit das so bleibt, will er demnächst mit einem neuen Konzept verstärkt um Tagungen und Kongresse werben und vor allem in den Ferienzeiten und über die Wochenenden, wenn keine Geschäftsreisenden da sind, verstärkt Freizeittouristen für die hiesigen Angebote begeistern. „Es geht um die Verlängerung der Aufenthaltsdauer und die Vernetzung der Angebote in der Region“, betont Dellnitz.

Die neuesten Rekordergebnisse sind nicht zuletzt auch dem anhaltenden Interesse ausländischer Gäste an Stuttgart geschuldet, ihr Anteil ist mit 30 Prozent im Städtevergleich recht hoch. Vor allem die Besucherzahlen aus Indien und China sowie Japan schnellen in die Höhe, während aus den USA deutlich weniger Besucher kamen. Die Schweizer allerdings bauten mit ihrer Vorliebe für die Weihnachtsmärkte in Stadt und Region ihren ersten Platz unter den Auslandsgästen weiter aus.

Sehr günstige Entwicklung, ohne Überangebot

Hauptgewinner der anhaltenden Rekordserie im lokalen Tourismus sind die Hoteliers. Allen Klagen zum Trotz konnten sie trotz wachsender Konkurrenz zulegen, lediglich Gasthöfe fallen weiter in der Gunst der Gäste. „Wir haben insgesamt eine sehr günstige Entwicklung, es gibt kein Überangebot“, sagt Joachim Eicken vom Statistischen Amt der Stadt. Auch Touristikchef Dellnitz hält „eine mäßige Zunahme von Betten für verträglich“. Eine Bettenoberzahl mag er nicht prognostizieren, wünschen würde er sich aber mehr Häuser mit individueller und regionaler Note. Als vorbildliches Beispiel nennt er das neu eröffnete Waldhotel in Degerloch.

In der Region läuft weiterhin Esslingen den anderen Landkreisen den Rang ab. Dank Neuer Messe und den vielen neuen Hotels drum herum legte der Landkreis Esslingen bei den Übernachtungen mit 13,8 Prozent am stärksten zu – gefolgt von den Landkreisen Göppingen (plus 11,4 Prozent), Rems-Murr (11,2), Ludwigsburg ( elf Prozent), und Böblingen (6,7). Damit war die Region insgesamt (plus 9,4) zumindest bei der Steigerungsrate der Übernachtungen besser als München (plus 5,8) und sogar besser als Berlin (plus 7,5 Prozent).