Der Windkraftstandort „ES 02 Sümpflesberg“ ist seit langem umstritten. Nun hat auch der Uhinger Gemeinderat die Pläne abgelehnt. Der politische Gegenwind wird – auch wenn das rechtlich keine Konsequenzen hat – damit noch größer.

Uhingen - Der Druck auf das Stuttgarter Regierungspräsidium und den Landkreis Göppingen nimmt zu. Nach dem Ebersbacher Gemeinderat haben nun auch die Uhinger Kommunalparlamentarier die drei Windräder im Bereich der Königseiche oberhalb des Stadtteils Baiereck abgelehnt. Die politische Entscheidung fiel einstimmig aus, hat aber – rein rechtlich – ebenso wenig Bedeutung wie der Beschluss in der Gemeinde Ebersbach, auf deren Gemarkung die drei Windräder stehen sollen.

 

Denn sollte der Landkreis das erforderliche Einvernehmen ersetzen und das Regierungspräsidium ein so genanntes Zielabweichungsverfahren positiv abschließen, könnte die Firma Uhl die drei Rotoren in dem von der Region Stuttgart ausgewiesenen Vorranggebiet „ES 02 Sümpflesberg“ dennoch errichten. Für diesen Fall hat der Nassachtäler Ortsvorsteher Eberhard Hottenroth bereits „einen Sturm gegen den Windpark“ angekündigt, und etliche Bürgerinnen und Bürger wollen klagen.

Neben den ökologischen und artenschutzrechtlichen Eingriffen, dies machten mehrere Redner in der Uhinger Gemeinderatssitzung am Montagabend deutlich, befürchtet die Bevölkerung vor allem den Verlust eines geschützten Naherholungsgebiets. So müssten für den Bau der Windräder mehr als 20 000 Quadratmeter Wald gerodet werden. Dass der Schurwald nicht gerade für ein hohes Windaufkommen bekannt sei, tue ein übriges, hieß es in den Ausführungen der Fraktionssprecher.

Mit den Worten „es gibt in sämtlichen Bereichen zu viele Bedenken“ fasste der Bürgermeister Matthias Wittlinger den Tenor der Sitzung zusammen. Am liebsten wäre es den Uhingern deshalb, der Stauferkreis würde nun dem Beispiel des Nachbarlandkreises Esslingen folgen. Dieser hatte bereits vor Beginn der Diskussion die Gebietskulisse „ES 02 Sümpflesberg“ als Windkraftstandort abgelehnt.