Das Catering für den Kiosk am Uhlbergturm in Filderstadt-Plattenhardt bewährt sich aus Sicht des Schwäbischen Albvereins. Auflagen der Behörden erzwingen diesen Weg der Gastronomie.

Plattenhardt - Die Ortsgruppe Plattenhardt im Schwäbischen Albverein ist glücklich darüber, wie die Pächterin Caroline Wörner die Gastronomie ihres Kiosks in Uhlbergturm handhabt. Seit Juni bezieht sie ihre Speisen von Caterer Rainer Klesch. Gerüchte, dass der Verein, dem der Uhlbergturm gehört, in Gegner und Befürworter dieser Bewirtung gespalten sei, weist Wolfgang Kirchner, der Sprecher der Ortsgruppe, zurück. „Wir haben uns bei allem mit Frau Wörner beraten, und sie führt ihr Geschäft gut weiter wie bisher“, sagt er.

 

Die Pächterin habe mit dem Catering einen Weg gefunden, um immer schwereren Auflagen Rechnung zu tragen: „Allein dadurch, dass sie die die Gülle der Toiletten jetzt von einem Spezialunternehmen entsorgen lassen muss und nicht mehr wie bisher von einem Bauern, erhöht ihre Kosten.“ Außerdem gebe es am Uhlbergturm kein Leitungswasser: „Das Wasser kommt aus Zisternen. Für die Toiletten ist es verwendbar, aber für die Gastronomie scheidet es wegen der Hygiene aus.“ Caroline Wörner habe deshalb Wasser für Kaffee, Tee und Abwasch mitbringen müssen. „Mit einem Caterer läuft alles gut, weil er das Geschirr mitnimmt“, sagt Kirchner.

Gefeiert werde am Turm immer

„Gerne richten wir am Turm private Feste oder Firmenfeiern aus. Das kann ein kleiner Geburtstag sein, oder eine ganz besondere Hochzeit“, sagen Caroline Wörner und Rainer Klesch. Es sei ihnen aber wichtig, diesen Ort respektvoll zu behandeln und die Natur nicht zu strapazieren: „Deshalb wird es hier auch keine lauten Trinkparties geben.“

Für den Schwäbischen Albverein, sagt Wolfgang Kirchner, bleibe auch durch das Catering alles wie bisher. „Natürlich gab es anfangs Fragen, ob das mit der Idylle des Orts, die wir erhalten wollen, vereinbar ist. Aber wir sind sehr zufrieden, weil alles beim Alten bleibt“, sagt er.

Es gebe in diesem Sinne für Kinder auch keinen Spielplatz mit Klettergerüst, sondern nur eine Wiese zum Herumtollen und zum Ausruhen für die Eltern. „Was wir nicht haben wollen sind Verhältnisse wie auf diversen Wiesen in Stetten und Echterdingen, wo nach dem Grillen Hinterlassenschaften herumstehen“, sagt Kirchner. Gefeiert werde am Turm immer, ob der Kiosk geöffnet sei, oder nicht. „Wenn Abiturienten dort nachts gefeiert haben, finden wir am anderen Tag schon mal ihre Hinterlassenschaften. Aber das hat mit dem Kiosk-Betrieb nichts zu tun.“

Ein Pfarrer schreibt im Idyll am Turm seine Predigt

Der Turm, sagt der Sprecher der Albvereinsgruppe, sei rege besucht. „Ich kenne einen Pfarrer, der dort in der Natur sogar seine Predigten schreibt.“ Zudem sei der Turm nur an Wochenenden und an Feiertagen geöffnet, ihn besteigen und den Blick genießen könne man nur dann, wenn gleichzeitig auch der Kiosk geöffnet sei.

Eventuelle Kritik an der Gastronomie im Turm sieht Kirchner gelassen: „Vielleicht ärgert sich jemand, wenn das Bier etwas teurer ist, aber die Preise sind zivil. Es gibt immer Leute, die sich über irgendetwas aufregen, das lässt sich nicht verhindern.“ Es werde auch immer Menschen geben, die nicht nur Natur genießen, sondern sich setzen wollten, um zu trinken und zu essen: „So war es schon die vergangenen 127 Jahre, seit es den Turm gibt.“

Mehr Info über den Uhlbergturm gibt es hier.