Airbus kämpft in seiner Rüstungssparte mit erheblichen Problemen – nun will der Konzern offenbar Bereiche ausgliedern und teilweise verkaufen. Davon betroffen wären mehrere tausend Mitarbeiter in Süddeutschland.

Ulm/Friedrichshafen/München - Zum angekündigten Umbau des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus sind neue Details bekannt geworden. Nach Berichten von tagesschau.de und SWR vom Donnerstagabend will Airbus mehrere Bereiche und Technologien ausgliedern und teilweise verkaufen. Schwerpunkt sei die Sicherheits- und Verteidigungselektronik. Betroffen seien mehrere tausend Arbeitsplätze – dabei gehe es um die Standorte Ulm, Friedrichshafen und Unterschleißheim. Der Betriebsrat sorge sich, dass „gewachsene und funktionsfähige Strukturen in Gefahr sind.“ In Ulm und Friedrichshafen beschäftigt Airbus den Berichten zufolge jeweils etwa 2500 Mitarbeiter.

 

Konzernchef Thomas Enders stellt an diesem Freitag die neuen Geschäftszahlen vor. Während die Geschäfte im zivilen Flugzeugbau gut für Airbus laufen, kämpft das Unternehmen mit Problemen vor allem in der Rüstungssparte, unter anderem beim A400M. Die Pannen bei dem militärischen Transportflugzeug zwangen Enders jüngst dazu, sich öffentlich zu entschuldigen. Die Flieger kommen zu spät, wurden teurer und haben nun auch noch Mängel. „Wir haben nicht die Leistung abgeliefert, die wir uns gewünscht haben“, sagte Enders. Und kündigte an, bald auch zu beziffern, was das Debakel kosten wird. Bei der Bilanz-Pressekonferenz dürfte es soweit sein. Manche Fachleute rechnen mit Kosten von bis zu einer halben Milliarde Euro, die im Schlussquartal 2014 angefallen sein könnten.

Die Rüstungssparte der Airbus Group bekommt wie die gesamte Branche die Sparpolitik und den harten internationalen Wettbewerb zu spüren. Der Konzern beschäftigt weltweit mehr als 144 000 Menschen und machte 2013 einen Umsatz von rund 59 Milliarden Euro.