Der Albrecht-Goes-Platz in Stuttgart-Ost ist für 100 000 Euro freigeschnitten und umgestaltet worden. Möglich wurden die Neuerungen und der schöne Blick erst durch Mittel aus der Stadtentwicklungspauschale.

S-Ost - Der Albrecht-Goes-Platz auf der Gänsheide ist wieder einen Spaziergang wert. Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes haben den Platz direkt bei der Stadtbahn-Haltestelle Bubenbad in den vergangenen Monaten umgestaltet, viele Sträucher ganz entfernt, andere kräftig zurück geschnitten. Jetzt hat der Platz diesen Namen auch verdient und bietet zusätzlich wieder eine schöne Aussicht auf die Stuttgarter Innenstadt. Ermöglicht wurde die Verschönerungsaktion durch Mittel aus der Stadtentwicklungspauschale (Step), und das nicht zu knapp. Die Umgestaltung hat rund 100 000 Euro gekostet.

 

Die Topografie Stuttgarts bietet viele gute Aussichten

Die Lage Stuttgarts im Talkessel, die die Landeshauptstadt umgebenden Hügel und die sich daraus ergebenden steilen Anstiege sind für manche eine Last – für Stadtvermarkter allerdings eher eine Lust. Gerade diese Topografie ermöglicht viele immer wieder überraschende Ausblicke auf die Stadt und deswegen listet die Stuttgart Marketing in ihrem Internet-Angebot auch die schönsten Aussichtspunkte auf, ebenso wie die Stadt selbst. Allerdings verhindert ausgerechnet die Natur immer öfter die gute Aussicht. Das gute Wachs-Wetter der vergangenen Jahre, die ständigen Sparzwänge der Stadt und die daraus resultierende chronische Geldknappheit auch beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt – und vielleicht auch andere Schwerpunktsetzungen – hatten zur Folge, dass etliche Aussichtspunkte zuwucherten und zum Teil als solche gar nicht mehr erkennbar waren. Beispiele dafür sind am Rand der Waldebene Ost oberhalb von Gaisburg zu finden, auf der Gänsheide der Aussichtsplatz Wieland-Wagner-Höhe und eben bis vor Kurzem auch der Albrecht-Goes-Platz.

„Ich habe mir auf die Fahnen geschrieben, die Aussichtpunkte der Stadt auch wieder zu solchen zu machen“, sagte der Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes bei der kleinen Eröffnungsfeier vor wenigen Tagen. „Eine Stadt mit dieser Topografie muss sie auch nutzen. Wenn wir das nicht tun, machen wir etwas falsch!“

Das wurde am Goes-Platz verändert

Auf dem Goes-Platz wurde die Sträucherwand, die die Aussicht verhinderte, entfernt. Die so gewonnene Fläche wurde in einen Sitzbereich mit Bänken umgestaltet, der sich zur Gerokstraße hin öffnet. Die Radien des Platzes werden durch Wegebänder aus Betonplatten sichtbar gemacht, im Frühling sollen sie durch Narzissen betont werden, im Sommer durch blühende Stauden. Außerdem wurde auf dem Platz eine Lichtstele mit der Aufschrift Albrecht-Goes-Platz aufgestellt. Die Stele soll bei Dunkelheit sogar vom Schlossplatz aus zu sehen sein.

Vorschläge für die Zukunft

Schirner bedankte sich bei den Vertretern des Bezirksbeirats Stuttgart-Ost und bei der Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier dafür, dass der Platz schon vor Jahren in die Liste der Step-Maßnahmen im Stadtbezirk aufgenommen wurde. „Ohne diese Unterstützung hätten wir große Schwierigkeiten“, sagte Schirner und bat darum, diese Zusammenarbeit auch künftig fortsetzen zu können. Er hat dafür auch schon ein ganz konkretes Projekt im Sinn: die nahe gelegene Aussichtsplattform Wieland-Wagner-Höhe an der Richard-Wagner-Straße gleich gegenüber der Villa Reitzenstein. Die Plattform liegt sozusagen direkt über der Stuttgarter Innenstadt und bietet Sicht auf alle wichtigen Gebäude und Plätze in Stuttgart-Mitte – wenn nicht immer größer werdende Büsche und Bäume diese Aussicht verhindern. Auch die in die Jahre gekommene Plattform selbst kann eine Modernisierung und Verschönerung gut gebrauchen.

Stadtentwicklungspauschale-Erklärung:

Step
: Die Stadtentwicklungspauschale, abgekürzt Step, ist ein Förderprogramm der Landeshauptstadt für Projekte in den Innenstadt-Bezirken und in Bad Cannstatt. Das Geld kann für „zielgruppenbezogene Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung und Infrastrukturanpassung“ eingesetzt werden. Vorschlagslisten dafür stellen die jeweiligen Bezirksbeiräte zusammen. Im Stuttgarter Osten ist beispielsweise für kommendes Jahr geplant, den Bessarabienplatz und den Kreuzungsbereich Schurwaldstraße/Hornbergstraße mit Hilfe von Step-Mitteln umzugestalten.