Eine erste Kostenberechnung für den abgespeckten Umbau der Filderhalle sorgt unter den Stadträten von Leinfelden-Echterdingen für Wirbel.

Leinfelden - Ein unrentables Restaurant soll multifunktionalen Seminarräumen weichen.“ So fasst Nils Jakoby, Geschäftsführer der Filderhalle, die sogenannte kleine Lösung für das Kongress- und Tagungszentrum der Stadt zusammen.

 

Der Plan: Die 30 Jahre alte Küche wird verkleinert und gleichzeitig für die Zukunft fit gemacht. Die Fläche, die im bisherigen Restaurant der Halle frei wird, können Kongressteilnehmer künftig für Workshops und Ähnliches nutzen. Bürger erhalten die Möglichkeit, die Räume für Familienfeiern zu buchen. „Ich freue mich, dass es nun weiter geht“, sagt Jakoby.

Der Gemeinderat hat nun, bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung, Ja zum abgespeckten Umbau der Stadthalle gesagt – zumindest was die Planung angeht.

Zur Erinnerung: Seit der Klausurtagung im November vergangenen Jahres ist die große Erweiterung der Filderhalle, für die extra ein Architektenwettbewerb ausgelobt worden war, vom Tisch. Der Gemeinderat hatte sich gegen einen Anbau der Halle und eine Vergrößerung der Tiefgarage ausgesprochen. Um Geld zu sparen.

Nun wurde dem Gemeinderat die erste Kostenberechnung für „die kleine Lösung“ vorgelegt – was prompt für Wirbel sorgte. Die Verwaltung rechnet mit einer Gesamtsumme von 5,1 Millionen Euro. Allein für die Sanierung der Küche wird ein Betrag von 1,35 Millionen Euro genannt. 160 000 Euro Honorarkosten für das Stuttgarter Architekturbüro Hentrich-Petschnigg und Partner (HPP) werden davon abgeleitet.

HPP hatte den Wettbewerb gewonnen. Die Stadt wird trotz deutlich verkleinerter Planung an dem Büro festhalten, weil die Errichtung von Seminarräumen auch Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe war, erklärt Wolfgang-Christian Konerth, Leiter des Hochbauamtes auf Nachfrage.

„Uns fehlen Anreize für das Architektenbüro zu sparen“, kommentierte Ilona Koch, Vize-Vorsitzende der CDU-Fraktion, die Zahlen in der Sitzung. „Die Summe ist schon ganz schön festgelegt.“ Sie hätte sich gewünscht, dass man eine Bonus-Regelung vereinbart. Hans Huber, Freie Wähler-Fraktionschef, hält die Kosten für den Küchenumbau für zu hoch. Walter Vohl (auch Freie Wähler) sagte: „Wir sollten Anreize geben, kostenbewusst zu planen.“

OB Roland Klenk bewertete die Diskussion als „fast schon müßig“. Schließlich müsse man eine Summe angeben, um eine Grundlage für die Honorarberechnung zu haben. Er sagte: „Wir können die Summe nicht künstlich heruntersetzen.“ Die Stadt müsse seriös bleiben.

Geschäftsführer Jakoby erinnert im Gespräch mit unserer Zeitung an die Geschichte der Filderhalle. „Vor 30 Jahren wurde für die Halle viel mehr Geld ausgegeben, als geplant“, sagt er. Das solle sich jetzt nicht wiederholen. „Wir wollen hier kein goldenes Haus mit goldenen Wasserhähnen, sondern funktionale Räume bauen.“

Hochbauamtsleiter Konerth wählt ähnliche Worte. „Es gehört zu unseren Aufgaben auf die Kosten zu schauen“, sagt er. Am Freitag hat er das Architekturbüro mit der weiteren Planung beauftragt. Im Spätherbst sollen dem Gemeinderat erneut Zahlen präsentiert werden. „Wenn wir unterhalb des Kostenrahmens liegen, wird auch das Honorar angepasst“, sagt er