Eine Umfrage der Uni Hohenheim ergab, dass die Mehrzahl der Studenten die Campus-Maut ablehnt und keine Verbesserung der Lehre sieht.

Stuttgart - Die Mehrheit der baden-württembergischen Studenten lehnt Studiengebühren weiter ab. Im bundesweiten "Gebührenkompass 2010" der Universität Hohenheim sprachen sich 57 Prozent der Hochschüler im Südwesten gegen die 1997 eingeführte Semestergebühr von 500 Euro aus. Nahezu ebenso viele forderten ihre Abschaffung, teilte der Hohenheimer Marktforscher Professor Markus Voeth mit. Damit ist die Ablehnung in Baden-Württemberg allerdings etwas weniger groß als im Durchschnitt aller gebührenerhebender Bundesländer (63 Prozent). Das Meinungsbild beruht auf 5200 Einzelinterviews an allen 48 Universitäten mit Studiengebühren in fünf Bundesländern.

"Seit Erstellung des Gebührenkompass 2007 haben sich die Akzeptanzwerte nur geringfügig verbessert", sagte der Co-Projektleiter Daniel Schwarz. Auch die Verwendung der Gebühren beurteilen die Studenten immer noch skeptisch. Die Hochschüler vergaben hierfür nur die Schulnote ausreichend, wobei sie in Baden-Württemberg und Bayern zufriedener sind als in den nördlichen Bundesländern. Aber auch im Südwesten glaubt nur ein Drittel der Hochschüler, dass die Gebühren die Studienbedingungen verbessert haben. 44 Prozent der Befragten zeigten sich überzeugt, das Land habe entgegen seines Versprechens die eigenen Ausgaben für die Hochschulen zurückgefahren. Die Hohenheimer Forscher machen für die geringe Akzeptanz fehlende Konzepte und mangelnde Information der Hochschulen verantwortlich. Angesichts einer Flut von Einzelmaßnahmen habe kein Studierender mehr einen Überblick, sagte Voeth. Die Umfrage zeigt auch, dass die Studenten die Qualität des Studiums insgesamt positiver bewerten. Spitzenreiter war hier Baden-Württemberg mit einer Schulnote von 2,5.

Weitere Informationen unter
http://www.gebuehrenkompass.de