Letztlich nahmen nur 67 „Zufallsbürger“ am Filderdialog zu Stuttgart 21 teil. Vier davon sollen in einer Langzeitstudie bei jedem der drei Dialoge befragt werden. Nach dem ersten Teil ist die Stimmung bei ihnen eher gedrückt.

Stuttgart - Letztlich nahmen nur 67 „Zufallsbürger“ am Filderdialog teil. Vier davon sollen in einer Langzeitstudie bei jedem der drei Dialoge zu ihrem Eindruck befragt werden. Nach dem ersten Teil ist die Stimmung bei ihnen eher gedrückt.

 
Lukas Gönner (16): „Ich bin hier, um dabei mitzuhelfen, eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden. Bei mir wurde Stuttgart 21 häufig im Unterricht behandelt, und ich finde es wichtig, dass sich auch junge Leute damit beschäftigen. Die Gesprächsrunden in den Gruppen waren spannend, denn es ist aufschlussreich, was andere von den verschiedenen Varianten halten. Allerdings glaube ich, dass wir zu wenig Zeit haben, um ein gutes Konzept zu erarbeiten. Wir haben noch keine Lösungsansätze gefunden.“

Bertram Bürkle.Achim Zweygarth

Bertram Bürkle (73): „Ich möchte mich als Bürger darüber informieren, was an meinem Heimatort vor sich geht. Meiner Ansicht nach wäre ein Ausbau des S-Bahnnetzes ideal. Wir sollten uns hier eine Meinung über die verschiedenen ausgewählten Varianten bilden. Ich habe aber das Gefühl, dass mir für eine richtige Abstimmung leider das Vorwissen fehlt. Die Präsentation der Varianten ging mir etwas zu schnell und die Informationsmenge in einem so kurzen Zeitraum hat mich fast erschlagen.“

Birgit Gillar (47): „Da mich das Thema als Bürgerin aus Leinfelden-Echterdingen persönlich berührt, nehme ich teil. Bisher habe ich den Streit über die Filderstrecke über die Medien verfolgt und hatte deshalb schon im Vorfeld einen guten Informationsstand. Meiner Meinung nach war die Vermittlung der Infos auf einem sehr hohen Level. Daraus haben sich konstruktive Diskussionen ergeben. Trotzdem bin ich sehr skeptisch, weil ich nicht weiß, was für eine Form von Einflussmöglichkeit wir hier beim Filderdialog letztendlich haben.“

Gerhard Hepp.Achim Zweygarth

Gerhard Hepp: „Wir können beim Filderdialog nicht die Politikversäumnisse der letzten zwanzig Jahre heilen. Stattdessen können wir der Politik aufzeigen, wo die Grenze zu dem ist, was wir als Bürger mitmachen. Wenn es aber kein Commitment von Seiten der Bahn gibt, dass die hier gewählte Variante auch in die Planungen einbezogen wird, dann ist der Sinn der gesamten Veranstaltung infrage gestellt.“