Bosch ist mit einem ordentlichen Plus ins neue Jahr gestartet, der Umsatz ist um rund sieben Prozent gestiegen. Das teilte Bosch-Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer am Mittwoch in Stuttgart mit.

Bosch ist mit einem ordentlichen Plus ins neue Jahr gestartet, der Umsatz ist um rund sieben Prozent gestiegen. Das teilte Bosch-Finanzchef Stefan Asenkerschbaumer am Mittwoch in Stuttgart mit.

 

Stuttgart - Vernetzte Autos, intelligente Gebäudetechnik, Haushaltsgeräte, die online gehen - nach dem Aus der Solarsparte setzt der Technikkonzern Bosch auf Technologien und Dienste rund um das Internet. „Davon versprechen wir uns neue Wachstumschancen“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner am Mittwoch in Stuttgart. Ein präzises Umsatzziel habe sich der Konzern nicht gesetzt. Das sei nicht möglich, sagte Denner: „In Zukunft werden die Grenzen verwischen.“

Bosch ist dabei, Geschäftsbereiche um internetbasierte Dienstleistungen aufzubauen. Dafür hatte das Unternehmen Anfang des Jahres eine eigene Gesellschaft gegründet, um entsprechende Lösungen zu entwickeln. Schlüsseltechnologie sollen die Sensoren von Bosch darstellen, mit deren Hilfe beispielsweise Informationen von fahrenden Autos gesammelt werden, die aber auch in Handys und Haushaltsgeräten oder Rasenmähern verbaut werden. Die Technik werde dadurch lebendig, erklärte Denner: „Wir bringen sie mit unseren Sensoren zum Fühlen, über das Internet der Dinge und Dienste zum Sprechen.“

Kerngeschäft bleibt Automobilbranche

Doch auch wenn Bosch die Technik rund um Mensch und Haus mit seiner Technologie ausstatten will: Das Kerngeschäft der Stuttgarter bleibt vorerst die Automobilbranche. 2013 brachte der Bereich den Großteil des Gewinns und gut zwei Drittel der Umsätze, langfristig soll der Anteil bei 50 Prozent liegen. Auch der Großteil der Investitionen und Forschungsgelder flossen in das Feld, wachstumsstärkstes Produkt war die Benzin-Direkteinspritzung.

Im ersten Quartal verhalf die Sparte dem Konzern zu einem Umsatzplus von rund sieben Prozent. Dabei profitiert Bosch vom Technologiewandel der Branche hin zu verbrauchsarmen Antrieben. Aber auch moderne Fahrassistenzsysteme, die automatisiertes Fahren ermöglichen, sollen 2016 mehr als eine Milliarde Euro Umsatz bringen.

Für das Gesamtjahr 2014 stellte Denner ein Wachstum von drei bis fünf Prozent in Aussicht, obwohl Wechselkurseffekte erneut eine Milliarde Umsatz kosten dürften. Außerdem plante Bosch vorsorglich 150 Millionen Euro für drohende Kartellstrafen ein. EU-Kommissar Joaquín Almunia hat Anfang 2014 Strafen gegen Autozulieferer wegen verbotener Preisabsprachen angekündigt.

Langfristig plant der Konzern acht Prozent Umsatzplus. Das Wachstum soll vor allem aus dem Ausland kommen. In Asien, wo Bosch zuletzt gut ein Viertel seiner Erlöse machte, will der Technologiekonzern seinen Umsatz bis 2020 verdoppeln. Auch in Nord- und Südamerika, die derzeit gut ein Sechstel zu den Erlösen beisteuern, soll sich das Geschäft verdoppeln. In Europa will sich Bosch lediglich besser als der Markt halten.

2013 hatte Bosch seinen Umsatz - gebremst vom starken Euro und einer Schwäche in der Industrietechnik - nur um 3,1 Prozent auf 46,1 Milliarden Euro gesteigert. Belastungen von 1,3 Milliarden Euro aus dem Verlauf des Solargeschäfts drückten zusätzlich den Gewinn. Ohne diese Belastungen stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 2,8 Milliarden Euro. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 1,3 Milliarden Euro.