Beide Reaktoren des umstrittenen Atomkraftwerks Fessenheim an der Grenze zu Baden-Württemberg stehen still. Die künftige Schließung des Atommeilers wurde erst vor kurzem offiziell bekannt gegeben.

Straßburg - Im umstrittenen elsässischen Atomkraftwerk Fessenheim an der Grenze zu Deutschland stehen wieder beide Reaktoren still. Der Reaktor 1 sei am Samstag für einige Wochen angehalten worden, um einen Teil der Brennstäbe auszutauschen und die Anlage zu warten und zu kontrollieren. Das teilte der Betreiber EDF auf Anfrage in Paris mit und bestätigte damit Berichte der französischen Regionalzeitung „Les Dernières Nouvelles d’Alsace“ (DNA) und anderer Medien.

 

Deutschland und Umweltschützer sehen das älteste französische Atomkraftwerk schon lange als Sicherheitsrisiko. Im April hatte die französische Regierung nach langem Hin und Her die Schließung von Fessenheim offiziell besiegelt. Die damalige Umweltministerin Ségolène Royal koppelte diese jedoch an die Inbetriebnahme eines neuen Meilers in Flamanville am Ärmelkanal - ein ebenfalls umstrittenes Projekt.

Während der Wartungsarbeiten in Fessenheim könnten sich Dampfwolken über dem Kraftwerk bilden, die nicht radioaktiv seien, so EDF. Der zweite Reaktor steht nach früheren Angaben bereits seit Mitte Juni 2016 still, weil die Atomaufsicht ein Prüfzertifikat entzogen hatte. Schon im April war der Reaktor 1 nach einer Störung im nicht-nuklearen Teil der Anlage angehalten worden.