Die Initiative Leader Heckengäu fördert das Projekt des BUND und stellt 4500 Euro zur Verfügung. Pro Baum wurden 50 Euro gezahlt und eine Plakette vergeben. Jetzt gibt es zwar noch Plaketten, aber kein Geld mehr.

Jettingen - Als eines der ersten Projekte der Initiative Leader Heckengäu ging im Frühjahr 2016 die Aktion „Totholz lebt“ an den Start, weil abgestorbene Bäume ein wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren sind. Für Vögel wie den Specht, den Steinkauz und den Wendehals, aber auch für Fledermäuse, Siebenschläfer, Käfer und andere Kleinstlebewesen. Zudem fühlen sich dort Wildbienen wohl und bauen natürliche Bienenhotels. 89 solcher Bäume – 69 Apfel-, elf Birn-, acht Zwetschgen- und ein Walnussbaum – haben nun die Wendelin-Plakette erhalten, die in etwas abgewandelter Form nach dem Vogel Wendehals benannt ist.

 

Nachahmer gesucht

Die meisten der teilweise imposanten Bäume stehen auf der Markung Nagold, Haiterbach und Egenhausen im Kreis Calw. Einige Plaketten zieren aber auch totes Holz in Jettingen. „Diese Aktion ist nicht nur ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie die für den Artenschutz so wichtige Vielfalt unsere Kulturlandschaft erhalten werden kann“, erklärte der Leader-Vorsitzende Wolf Eisenmann. „Die Tatsache, dass die gekennzeichneten Bäume auf dem Gebiet von vier Gemeinden in zwei Landkreisen stehen, zeigt auch, dass sich mit Leader kommunale Grenzen überwinden lassen“, fügte Eisenmann hinzu. Man wolle weitere Nachahmer finden und viele Wiesenbesitzer dazu ermuntern, „alte Streuobstbäume stehen zu lassen, auch wenn sie keinen Ertrag mehr bringen“. Außerdem seien sie in der Landschaft bisweilen durchaus auch noch eine Zierde.

Mit den Bäumen, die nun erhalten werden konnten, sind die Erwartungen der Projektpartner erfüllt. Ein paar Plaketten sind noch übrig. Die Eigentümer der Bäume erhielten für jedes Exemplar eine Prämie in Höhe von 50 Euro. das Geld stellte Leader Heckengäu zur Verfügung, das dafür einen Fördertopf von 4500 Euro eingerichtet hatte. Das Projekt ist nun abgeschlossen. Plaketten können zwar noch angefragt werden, eine Prämie gibt es aber nicht mehr. Der Träger der Aktion ist der Bund für Natur und Umweltschutz (BUND). Die Plakette hat einen aufgedruckten QR-Code, über die unter www.totholzlebt.de Informationen im Internet aufgerufen werden können.