Das Umweltteam der Stephanuskirche hat auf dem Turm Nistkästen aufgestellt. Dort sollen in den nächsten Monaten Mauersegler brüten können.

Dürrlewang - Seit Ende April lädt der Turm der Stephanuskirche Mauersegler zum Brüten ein, denn das Umweltteam der Gemeinde hat dort Nistkästen aufgestellt. „Dass man mit dem Turm etwas für den Naturschutz machen kann, haben wir uns schon lange gedacht“, sagt Thomas Binder-Leube, der Umweltschutzbeauftragte der Gemeinde.

 

Die Gemeinde ist mit dem Umweltlogo EMAS der Europäischen Union zertifiziert, was für Eco-Management and Audit Scheme steht. Mit der Zertifizierung werden Organisationen bei ihren Umweltaktivitäten unterstützt. „Ein großer Teil der Zertifizierung ist auch der Naturschutz, da liegt es nahe, in der Umgebung Nistkästen aufzustellen“, sagt Binder-Leube.

Die Idee für die Aufstellung der Nistkästen für Mauersegler gab es schon länger; im Frühjahr stand nun auch das Geld für die Aufstellung zur Verfügung. „Bei einer Turmbesichtigung Anfang des Jahres haben wir gesehen, dass die Aufstellung dort möglich ist“, sagt Binder-Leube.

Tauben machten in der Vergangenheit Ärger

Vier Nistkästen für Mauersegler hat die Gemeinde auf der Turmplattform aufgestellt. Zwischen dem Turm und der Brüstung gibt es eine kleine Öffnung, in der die Nistkästen auf der Plattform ihren Platz fanden. „Mauersegler brüten gerne in Kolonien und mögen es hoch“, sagt Binder-Leube. Deshalb sollten die Nistkästen mindestens in einer Höhe von sechs bis acht Metern aufgestellt werden. „Das ist bei unserem Kirchturm ja eindeutig erreicht“, sagt Binder-Leube. Darüber hinaus sei auch der Anflug zu den Nistkästen ein wichtiger Faktor für die Annahme der Brutstätten: „Die Mauersegler wollen einen guten Anflug haben und den haben sie, wenn sie über den Kirchhof fliegen“, sagt Binder-Leube.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Gemeinde Nistkästen aufstellt. In der näheren Umgebung finden sich viele Nistkästen für Meisen und Rotschwänze. Vor einigen Jahren hat das Umweltteam schon einmal Nistkästen auf dem Turm angebracht, diese waren allerdings für Turmfalken gedacht. „Leider wurden sie nicht so angenommen, wie wir uns das gewünscht hätten“, sagt Binder-Leube. Stattdessen fanden sich Tauben in den Nistkästen wider, die vor allem viel Dreck hinterließen. Daher mussten die Kästen nach ein paar Jahren wieder abgebaut werden.

Bei den Nistkästen für die Mauersegler besteht hingegen keine Gefahr: „Die Einflugöffnungen sind so klein, da passt keine Taube rein“, sagt Binder-Leube. „Außerdem haben wir die Plattform jetzt auch gegen Tauben geschützt.“

Warten bis die Mauersegler kommen

Zum Zeitpunkt der Aufstellung der Nistkästen konnte das Team noch keine Mauersegler rund um die Kirche sichten. „Die kommen zwischen Ende April und Ende Mai zurück und suchen sich Nistmöglichkeiten“, sagt Binder-Leube. „Aber ich kann nicht sagen, ob es schon irgendwelche Interessenten für unsere Nistkästen gibt.“ In der Theorie kann es Jahre dauern, bis Mauersegler wirklich in den Kästen nisten. „Wir haben natürlich schon die Hoffnung, dass sie die Nistkästen schnell entdecken“, sagt Binder-Leube. Nun heißt es für das Umweltteam aber erst mal abwarten, ob die Mauersegler im Anflug über den Kirchhof die Nistkästen im Turm finden.