Am 11. November ist Martinstag. Rund um das Datum laufen Kinder und Eltern mit ihren Laternen durch die dunklen Straßen. Die Plieninger machen am 7. November den Anfang. Es gibt aber auch spätere Gelegenheiten. Eine Übersicht.

Filder - Die dusteren Straßen sind von kleinen Lichtern erfüllt. Sie leuchten in allen erdenklichen Farben. Die Kerzen flackern hinter dem bunten Pergamentpapier der Laternen. Jedes Jahr um den Martinstag am 11. November ehren Groß und Klein Martin von Tours mit Umzügen. Martin von Tours soll im Jahr 372 geboren worden sein. Er wuchs in einer Familie mit militärischer Tradition auf, daher auch sein Name, abgeleitet vom Kriegsgott Mars. Doch anders als sein Namensgeber nutzte er nicht das Schwert, um Siege zu erringen. Er begegnete den Menschen mit Nächstenliebe und setzte sich für Bedürftige ein. Heute wird vor allem die Teilung seines Mantels nachgestellt, so rettete er einen Bettler vor dem Erfrieren.

 

Bei den Martinsumzügen gibt es vielerorts Punsch und Martinsgänse aus Hefeteig. Doch nicht jeder kennt die Legende hinter der Leckerei. Die Geschichte besagt, dass Martin von Tours zum Bischof geweiht werden sollte. Er allerdings war nicht der Ansicht, dass er des Amts würdig sei. So griffen die Menschen zu einer List. Sie riefen ihn zu einer kranken Frau, der niemand sonst helfen konnte. Martin begab sich auf den Weg, erkannte jedoch die List. Er entfernte sich unauffällig, versteckte sich in einem Gänsestall, um nicht geweiht zu werden. Doch die Tiere wollten ihren Stall nicht teilen und verschafften sich schnatternd Aufmerksamkeit. So fand man Martin und weihte ihn zum Bischoff.

Ob die Geschichte nun wahr ist oder nicht, bei vielen Familien gibt es traditionell zum Martinstag nicht nur die Gans aus Hefeteig, sondern eine ganze Festgans mit Rotkohl und Knödeln. Davor heißt es aber Laternenbasteln für die Kinder und hinaus in den Abend mit ihren bunten Lichtern.

Birkach

Am Sonntag, 9. November, um 17 Uhr wird in der Franziskakirche, Alte Dorfstraße 47, Martins Mantel geteilt. Danach beginnt der Umzug über die Felder, bei dem gesungen wird und der am Garten hinter der Kirche endet, wo es Punsch und Martinsbrot gibt.

Am Dienstag, 11. November, beginnt um 16.30 Uhr die Martinsfeier im Gemeindesaal der Himmelfahrtskirche, Schönbergstraße 1. Es gibt auch Kinderkino. Danach laufen Klein und Groß mit Laternen zum Wald, um Brötchen zu teilen und zu singen.

Degerloch

Am Dienstag, 11. November, um 17 Uhr wartet der Degerlocher Posaunenchor auf dem Agnes-Kneher-Platz. Dort wird das Martinsspiel gezeigt, anschließend zieht der Umzug mit Sankt Martin auf einem echten Pferd zum Hospiz Sankt Martin und der Kirche Mariä Himmelfahrt.

Plieningen

Bereits am Freitag, 7. November, findet von 17.30 Uhr an in der Antoniuskirche an der Paracelsusstraße 87 die ökumenische Martinsfeier der evangelischen und der katholischen Gemeinde statt. Die Veranstaltung gibt es zum ersten Mal im Stadtbezirk. Sie ist aus einer Kooperation der Kirche mit den Schulen entstanden. Schülerinnen und Schüler der Körschtalschule und des Paracelsus-Gymnasiums Hohenheim gestalten die Martinsfeier gemeinsam mit Vertretern der Kirchengemeinden.

Der jährliche Laternenumzug des Bürgervereins ist am Dienstag, 11. November. Treffpunkt ist um 17.30 Uhr vor der Metzgerei Schumacher, Breitensteinstraße 2. Singend ziehen die Teilnehmer zum Mönchhof, wo es Brezeln und Punsch gibt.

Sillenbuch

Am Dorfplatz in Heumaden können sich die Besucher am Samstag, 8. November, schon von 16 Uhr an mit Punsch und Martinsbrezeln stärken, bevor um 17 Uhr der Martinsritt mit Laternenumzug des Bürgervereins beginnt. Im Anschluss können die Kinder das Martinsspiel bestaunen.

In der Kirche Sankt Michael, Kleinhohenheimer Straße 11, gibt es am Martinstag, 11. November, um 18 Uhr ein Schattenspiel und Gesang. Anschließend ist der Laternenumzug mit Pferd. Er führt durch die umliegenden Straßen. Um 19 Uhr gibt es für alle Kinder leckere Martinshörnchen.