Eine Schwer- und eine Leichtverletzte, 70.000 Euro Schaden, eine gesperrte Kreuzung vor Daimler in Möhringen – das ist die Bilanz einer Kollision am Dienstagmorgen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Dass Autofahrer immer wieder die rote Ampel nicht beachten, ist besonders auf der Sternhäulekreuzung vor dem Möhringer Daimler-Quartier augenfällig. Am Dienstag gegen 8.15 Uhr kam es zu einer Kollision mit drei beteiligten Fahrzeugen. Eine Autofahrerin erlitt schwere Verletzungen, eine Beifahrerin wurde leicht verletzt, es gab 70.000 Euro Schaden.

 

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war eine 51-jährige Mercedes-Fahrerin von der B 27 gekommen und wollte an der Sternhäulekreuzung nach links in die Epplestraße abbiegen. Eine Ampel dürfte dabei wohl bereits Rot gezeigt haben. Der Gegenverkehr zur B 27 war nämlich bereits unterwegs – unter anderem eine Fahrerin eines VW Tiguan. Bei der Kollision wurde der Mercedes noch gegen eine Abbiegespur geschleudert, wo ein stehender VW Multivan beschädigt wurde. „Die Ermittlungen über den genauen Unfallablauf dauern an“, sagt Polizeisprecher Jens Lauer.

Brennpunkt Sternhäulekreuzung: Hinterher wollen alle Beteiligten stets bei Grün gefahren sein – und die Polizei muss Zeugen suchen. Wie etwa im Oktober 2016, als ein 20-jähriger Kleinbus-Fahrer zur B 27 wollte und auf der Kreuzung mit einem 37-jährigen VW-Fahrer kollidierte, der nach links in die Epplestraße nach Degerloch abbiegen wollte. Damals gab es einen Schwer- und drei Leichtverletzte, wobei die Unfallfolgen auch deshalb schwerwiegend waren, weil die Insassen im Kleinbus ihre Gurte nicht angelegt hatten. Über Jahre hinweg ziehen sich an dieser Stelle die Unfälle mit Rotlichtverstößen.

Rotlichtsünder sind ein immer größeres Problem

Inzwischen zählen Vorfahrtsverstöße, zu denen das Missachten der roten Ampel gehört, aber zu den Hauptursachen der Karambolagen in ganz Stuttgart. Mehr als zwölf Prozent der Unfälle werden dadurch ausgelöst. Zum Vergleich: Geschwindigkeit als Hauptunfallursache macht dagegen nur einen Anteil von zwei Prozent aus. Ein Trend, den Polizeipräsident Franz Lutz jüngst bei der Vorstellung der Unfallstatistik 2016 beklagte.

Die Polizei reagiert mit mobilen Kontrollen. Beispielsweise am Arnulf-Klett-Platz – wo an einem Tag binnen anderthalb Stunden gleich 18 Rotlichtsünder erwischt wurden. Im vergangenen Jahr erwischte die Polizei 1077 Rotlichtsünder – drei Jahre vorher waren es nicht einmal 400. Die Dunkelziffer ist weitaus größer. Manchmal fällt es aber auch auf – wenn es kracht, wie nun an der Sternhäulekreuzung.