Autos mit Automatikgetriebe haben für ältere Fahrer oft ihre Tücken. Werden Gas und Bremse verwechselt, gibt es oft kein Halten mehr. In Degerloch hatte dies tödliche Folgen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Auf tragische Weise ist eine 74-jährige Fußgängerin am Donnerstag in Degerloch ums Leben gekommen: Sie wollte ihre Bekannte einweisen, als diese mit ihrem Mercedes rückwärts aus einer Hofeinfahrt rangierte. Die 84-jährige Autofahrerin verlor dabei allerdings die Kontrolle über ihr Fahrzeug – und überfuhr die Frau auf der Straße. Ein Notarzt konnte nicht mehr helfen.

 

Der Unfall ereignete sich am Donnerstag gegen 11.50 Uhr im Bereich der Karl-Pfaff- und Haidlenstraße. Eine 84-jährige Stuttgarterin stand zunächst in einer Hofeinfahrt unter einem Torbogen und wollte wieder rückwärts auf die Straße zurück. Offenbar ein schwieriges Manöver – weil am Straßenrand geparkte Autos die Sicht behindern. Nach bisherigen Erkenntnissen wollte eine 74-Jährige für ihre Bekannte den Lotsen machen – und stellte sich dazu auf der Straße auf.

Bereits acht Unfalltote in diesem Jahr

Was dann passierte, ist noch unklar: „Womöglich hat die Mercedes-Fahrerin das Gas- und Bremspedal verwechselt“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Der Wagen mit Automatikgetriebe schoss jedenfalls mit Vollgas rückwärts – und erfasste die 74-Jährige. Die Frau wurde noch ein paar Meter mitgeschleift und blieb in der gegenüber liegenden Einmündung am Fahrbahnrand liegen. Rettungskräfte und ein Notarzt versuchten das Opfer zu reanimieren – jedoch waren die Verletzungen zu schwerwiegend.

Die 74-Jährige ist das achte Verkehrsunfallopfer in diesem Jahr in Stuttgart – und bereits das zweite, das einem außer Kontrolle geratenen Automatikauto zum Opfer fiel. Mitte Januar war ein 84-Jähriger in Weilimdorf von seinem Wagen gegen eine Garagenwand gedrückt worden. Als er ausstieg, war der Gang falsch eingelegt.