Bei Bauarbeiten auf dem neuen Daimler-Testgelände in Immendingen kommt 2014 ein Mensch ums Leben. Jetzt ist der Bauleiter verurteilt worden. Er hat nach Auffassung des Gerichts seine Kontrollpflicht verletzt.

Tuttlingen - Ein Bauleiter ist im Prozess um ein tödliches Unglück in einer Baugrube des Daimler-Testgeländes in Immendingen (Kreis Tuttlingen) zu einer Geldstrafe von 5400 Euro verurteilt worden. Er hat nach Auffassung des Amtsgerichts Tuttlingen seine Kontrollpflicht verletzt, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Der mitangeklagte Baggerfahrer wurde auf Antrag von Staatsanwaltschaft und Verteidigung freigesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig (Az.: 6 Cs 27 Js 592/15).

 

Unfall kostet Bauarbeiter das Leben

Bei dem Unglück auf dem Baugelände der Teststrecke war vor knapp zwei Jahren ein 36-Jähriger ums Leben gekommen. Er hatte mit seinen Kollegen unter anderem Rohre verlegt, als plötzlich Teile einer provisorischen Wand einbrachen. Die Erdmassen begruben die zwei Arbeiter unter sich. Der 36-Jährige konnte von der Feuerwehr nur noch tot geborgen werden, ein 50-Jähriger kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Ein 23 Jahre alter Helfer, der sich ebenfalls in der Baugrube aufgehalten hatte, erlitt einen Schock. Bauleiter und Baggerfahrer mussten sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten.

Der Autobauer Daimler baut auf dem Gelände eine Teststrecke, auf der ab 2017 unter anderem Fahrerassistenzsysteme weiterentwickelt werden sollen.