Computerarbeitsplätze und Online-Schalter, Studienberatung und Prüfungsamt: Künftig können Studenten der Uni Stuttgart fast alle ihre Belange an einem zentralen Ort erledigen – im Haus der Studierenden.

Stuttgart - In einem markanten Neubau will die Uni Stuttgart künftig alle Belange der Studierenden an zentraler Stelle bündeln. Zentral heißt in diesem Fall, nicht in der Stadtmitte, sondern auf dem Vaihinger Campus, wo inzwischen 75 Prozent der Studierenden sind. Nahe der S-Bahn-Haltestelle Universität, direkt neben dem Simtech-Gebäude, entsteht das „Haus der Studierenden“. Das Fundament für den 10,8 Millionen Euro teuren Neubau ist bereits ausgehoben, am Freitag wurde der Grundstein gelegt – wegen des Frosts allerdings in einem mobilen Behältnis und nicht an der endgültigen Stelle.

 

Wenn alles glatt läuft, soll der 2500 Quadratmeter große und sieben Stockwerke hohe Bau Ende 2016 bezogen werden. „Die meisten Studierenden haben dann kürzere Wege“, sagte Holger Bauknecht, der Leiter des Dezernats für studentische Angelegenheiten. So werden die Studierenden dort künftig nicht nur zentrale Studienberatung, Studiensekretariat und Prüfungsamt unter einem Dach vorfinden, sondern auch Infotheken und Onlineterminals, wo sie sich sämtliche Bescheinigungen ausdrucken können, und 40 Computerarbeitsplätze, die sie mittels Chipkarte rund um die Uhr nutzen können. Auch die Verfasste Studierendenschaft wird in dem Haus untergebracht.

Neubau bietet Studenten Arbeitsplätze und viel Service

„Wir platzen in den alten Räumen schon längst aus allen Nähten“, sagte Bauknecht. Auch deshalb freut er sich über den Neubau. Zudem würden die bisher auf mehrere Standorte verteilten Abteilungen seines Dezernats in einem Gebäude gebündelt. Auch Rektor Wolfram Ressel würdigte die Grundsteinlegung als etwas Besonderes: „Eigentlich weihen wir meistens Forschungsgebäude ein. Es ist für mich das erste Mal, dass wir auch etwas für die Studierenden tun.“ Mit 5,8 Millionen Euro habe die Uni weit mehr als die Hälfte der Kosten selber finanziert – aus Rücklagen. „Anders hätten wir es gar nicht realisieren können“, räumte der Rektor ein.

Als „kraftvollen und markanten Bauwürfel“ kündigte Rolf Schumacher, Amtschef im Wissenschaftsministerium, den Neubau an, der wie die beiden Nachbargebäude die Handschrift des Büros Hartwig Schneider Architekten tragen wird. Ein quadratischer Betonbau wird es, streng, einfach, klar gegliedert. Schneider selbst sprach von einem Glücksfall. „Es war gar nicht als Ensemble geplant – wir haben das der Situation abgerungen“, sagte er.

Ein Masterplan soll Bebauung auf dem Campus steuern

Künftig soll ein Masterplan als Leitfaden die Bebauung auf dem Vaihinger Campus strukturieren. An ihm werde derzeit gearbeitet, so Schumacher. Doch viele Gebäude dort seien in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig – darunter auch das naturwissenschaftliche Zentrum, das unmittelbar an das Haus der Studierenden angrenzt. Derzeit erstelle man einen Sanierungsfahrplan. Die Modernisierung stelle die Uni vor große logistische Probleme.