Wolfgang und Lilli Häfelin lassen das Efeu an ihrem Haus in Stuttgart-Vaihingen mittlerweile seit zehn Jahren wachsen. Wir kennen die ganze Geschichte ...

Vaihingen - Alles hatte seinen Ursprung darin, dass bei den Häfelins Engländer im Haus zur Untermiete wohnten: Mit diesen habe man sich angefreundet und viele gemeinsame Reisen in deren Heimat unternommen, so die beiden 85-Jährigen. „Die Häuser der Hofherren dort wurden so zum Vorbild für unser Eigenes“, erklärt Wolfgang Häfelin.

 

Die beiden Senioren aus Vaihingen wohnen seit 1960 in dem Haus, das ohne die ständige, aufwendige Pflege der Eheleute gar inklusive Fenster zuwachsen würde. Begonnen hat alles ganz klein: „Wir haben mit normalem Wein angefangen, dann mit wildem weitergemacht, bis wir schließlich Efeu einsetzten“, sagt Lilli Häfelin. Ihr Mann ergänzt, dieses habe den Vorteil, auch im Winter grün zu bleiben.

Die Nachbarn machen es nach

Auf eine Sache ist das Ehepaar, bei all der Arbeit, die das Efeu mit sich bringt, besonders stolz: So würden manche Nachbarn schon damit anfangen, ihnen nachzueifern, wenn auch in noch deutlich kleinerem Ausmaß. Die Leute hätten laut den Häfelins schon eine grobe Vorstellung davon, wie anstrengend diese Form der Haus- und Gartenpflege sei und würden auch öfters vor ihrem Haus stehen bleiben, um die Arbeit mit ihren erstaunten Blicken zu würdigen. So höre er oft die Frage, „wie er das denn alles schaffe“, sagt Wolfgang Häfelin. Er und seine Frau geben offen zu: „Diese Arbeit muss man wirklich gerne machen und vor allem auch die nötige Zeit dazu haben.“ Da beide Rentner sind, stelle dies aber kein Problem dar. Er sei den ganzen Tag mit schneiden beschäftigt, sagt Wolfgang Häfelin und wird dabei von seiner Frau unterbrochen: „So hast du wenigstens was zu tun und ich habe mal meine Ruhe von dir“, sagt Lilli Häfelin.

Etwas Gutes für die Umwelt tun

Ein positiver Nebeneffekt des Ganzen war für beide sofort zu vernehmen: „Wir haben durch die vielen Vögel, die vom Efeu angelockt werden, praktisch kein Ungeziefer wie Spinnen mehr im Haus“. Ob das Efeu die Luftqualität rund um das Haus wirklich verbessert und eine dämmende Wirkung hat, wissen sie nicht. „Man liest nur immer wieder davon“, sagt Wolfgang Häfelin, und hofft, so „etwas Gutes für die Umwelt tun“ zu können.

Ein Haus ohne Efeu drumherum kann sich das Paar ohnehin gar nicht mehr vorstellen. „Ohne wäre es uns mittlerweile zu nackt“, sagt Lilli Häfelin. Umso mehr bedauern die Eheleute, dass die Tochter, der das Haus nach deren Tod mal gehören wird, das Efeu mit Sicherheit komplett entfernen und das Haus neu verputzen werde, so Häfelin. „Das erleben wir ja aber zum Glück nicht mehr“, sagt Lilli Häfelin.