Protest in weißem Kittel: Beschäftigte der vier Unikliniken im Land haben am Mittwoch zeitweise die Arbeit niedergelegt. Sie machen damit Druck im Tarifstreit. Für Patienten kam es zu Einschränkungen.

Protest in weißem Kittel: Beschäftigte der vier Unikliniken im Land haben am Mittwoch zeitweise die Arbeit niedergelegt. Sie machen damit Druck im Tarifstreit. Für Patienten kam es zu Einschränkungen.

 

Freiburg - Im Tarifstreit an den vier Unikliniken in Baden- Württemberg erhöhen Beschäftigte und Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber. An den Kliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm legten 2000 Mitarbeiter am Mittwoch für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Sie kamen zu Protestkundgebungen zusammen und folgten damit einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zum Warnstreik.

Die Resonanz auf den Aufruf sei positiv und ein klares Signal an die Arbeitgeber, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Beteiligt am Warnstreik waren die nicht-ärztlichen Mitarbeiter. Sollte es in den Tarifgesprächen keine Einigung geben, werde er weitere Aktionen geben, kündigte Verdi an.

In Heidelberg beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft rund 800 Beschäftigte, in Freiburg 650, in Tübingen mehr als 300 und in Ulm, der kleinsten Uniklinik im Land, mehr als 200 Mitarbeiter.

„Am Universitätsklinikum Freiburg kam es aufgrund des Warnstreiks zu keinen größeren Beeinträchtigungen im Klinikbetrieb“, sagte ein Sprecher der Uniklinik Freiburg.

Andernorts mussten Patienten wegen der Arbeitsniederlegungen mit Einschränkungen im Klinikbetrieb leben. Verzögerungen habe es unter anderem in der Aufnahme sowie in den Labors und der Radiologie gegeben. „Es war vor allem der Operationsbereich betroffen“, sagte eine Sprecherin der Uniklinik Ulm. „Es mussten einige Operationen verschoben werden.“ Notfälle seien aber ohne Einschränkung versorgt worden.

Die Gewerkschaft fordert für die landesweit 25.000 Beschäftigten, von der Krankenschwester bis zum Laboranten, einen Sockelbetrag von 120 Euro und zusätzlich drei Prozent mehr Lohn. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Für alle Beschäftigten einschließlich der Auszubildenden soll es 30 Tage Jahresurlaub geben. Außerdem sollen alle Auszubildenden übernommen werden.

Am kommenden Dienstag (15. April) kommen Gewerkschaft und Arbeitgeber zur zweiten Verhandlungsrunde zusammen. Von dem Tarifstreit betroffen ist allein das nicht-ärztliche Personal. Die Ärzte fallen als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.