Simon war der mutmaßlich größte Hase der Welt. Dass das Riesen-Rabbit ausgerechnet auf einem Flug von United Airlines verstarb, bringt die gebeutelte US-Fluggesellschaft in noch größere Bedrängnis.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

New York - Die US-Fluggesellschaft United Airlines kommt nicht aus den Negativschlagzeilen. Erst der Skandal mit anschließendem Shitstorm um das gewaltsame Vorgehen gegen einen Passagier. Und nun das. Simon, mit einer Körperlänge von 90 Zentimetern der vermutlich größte Hase der Welt, ist bei einem United-Flug von London nach Chicago verstorben.

 

Warum musste der schwarze Riesen-Hase sterben? Die Untersuchungen laufen, heißt es bei der Airline.

Es war einmal . . . ein Riesen-Rammler

Während Riesen-Rammler Simon im Frachtraum untergebracht war, saß seine Züchterin Annette Edwards in der Kabine. „Ich habe Hasen in die ganze Welt verschickt, und noch nie ist so etwas passiert“, sagte die 65-Jährige, wie die Zeitung „The Sun“ und andere angloamerikanische Blätter berichteten. Drei Stunden vor Abflug sei das Tier noch medizinisch gecheckt worden. „Er war kerngesund“, so Edwards. Die Fluglinie will nun den Grund für den Tod des Hasen an Bord untersuchen.

United Airlines: 10 000 Dollar bei Überbuchungen

Derweil bemüht sich die Airline um Schadensbegrenzung. United bietet Fluggästen künftig bis zu 10 000 Dollar (9160 Euro), wenn sie bei Überbuchung des Flugzeugs den Sitzplatz freiwillig räumen. United wolle kundenorientierter werden, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Zudem solle die Praxis der Überbuchung künftig so gut wie eingestellt werden. Auch Konkurrent Delta will die Entschädigung auf 9950 Dollar erhöhen.

Erst ein malträtierter Arzt, jetzt ein toter Hase

United war in die Kritik geraten, als das Unternehmen einen Passagier gewaltsam aus einer Maschine auf dem Großflughafen O’Hare bei Chicago rauswerfen ließ. Damit sollte Platz für Crew-Mitglieder geschaffen werden, nachdem niemand das Flugzeug freiwillig verlassen hatte.

Der 69-jährige Arzt David Dao verlor bei dem Vorfall zwei Zähne und erlitt eine Gehirnerschütterung. Er wird United wohl verklagen. Im vergangenen Jahr sei 3765 Passagieren von 86,8 Millionen gegen ihren Willen die Mitnahme verweigert worden, teilte United in einem Schreiben an ein Senatskomitee mit.