Die Uni Hohenheim wächst und wächst. Kein Wunder, dass sich die Hochschule grundsätzlich Gedanken um neue Gebäude macht. Stadt und Uni arbeiten seit einiger Zeit an einem Zukunftskonzept für den Campus.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Hohenheim - Über das Ziel des Regelwerks sind sich die Stadt und die Universität einig: Es soll alles einfacher machen. „Die planungsrechtliche Situation ist sehr komplex“, sagt die Stadtplanerin Susanne Frucht und meint den gesamten Campus in Hohenheim. „Es war immer schwierig, Sachen für die Uni zu genehmigen.“ Schlicht, weil es bisher keinen sogenannten Bebauungsplan für das gesamte Gebiet der Universität gibt. Ein solcher Plan regelt, was baulich möglich ist und was nicht.

 

Die Stadtverwaltung arbeitet nun an einem Bebauungsplan, am Montag, 22. Juni, werden sich die Birkacher und Plieninger Bezirksbeiräte damit befassen. Tags darauf, also am 23. Juni, sollen die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik den Aufstellungsbeschluss fassen und damit das bürokratische Prozedere formal einleiten.

Es geht um die Fläche beim Rathaus

Anlass ist, dass die Uni auf den Grundstücken westlich der Filderhauptstraße marode Gewächshäuser abreißen und ein neues Forschungsgewächshaus bauen will. Anders als seine Vorgänger wird der Neubau auch über Labors und Büros verfügen, ein Umstand, der im Außenbereich – als solcher gilt die Fläche – eigentlich unzulässig ist. Solche Fragen sollen nun verbindlich geklärt werden. In der Vergangenheit ist es offenbar immer mal wieder zu Unstimmigkeiten gekommen. Dietmar Töpfer, Sprecher der Uni, erinnert sich noch an die Vorbereitungen zur Erweiterung der Mensa. Die Hochschule habe diese ausführlich geplant, und dann wäre die Mensa der Stadt zu dicht an die Heinrich-Papst-Straße gerückt worden. „Es kann nicht sein, dass man plant, und dann wird alles wieder verworfen“, sagt Töpfer. Solche Situationen sollen künftig vermieden werden.

Auch deshalb arbeiten sowohl Uni als auch Stadt an baulichen Zukunftsplänen für den Campus, und diese Überlegungen sind freilich verknüpft. Während die Stadt Baurecht für den Campus schaffen will, tüftelt die Hochschule seit etwa zwei Jahren an einem Masterplan. In ihm soll aufgezeigt werden, wo grundsätzlich Flächen für Neubauten zur Verfügung stünden.

Aus Sicht der Uni ist dies dringend nötig, denn die Zahl der Hochschulangehörigen ist explodiert. Aktuell studieren knapp 10 000 Menschen in Hohenheim, vor einem Jahrzehnt waren es halb so viele. Für die Studenten und die gut 2000 Mitarbeiter braucht die Universität Platz.

18 neue Professuren im Lauf der Jahre

Und nicht nur die Studenten sind mehr geworden, sondern auch die Professuren; so sind laut Töpfer im Laufe der vergangenen Jahre 18 Professuren hinzugekommen, es gibt nun insgesamt 132. Das erfordere automatisch neue Laborbauten.

Ein anderes Thema, das in verlässlicher Regelmäßigkeit aufkommt, ist die Parkplatznot auf dem Hohenheimer Campus. Den Studierenden, die mit dem Auto nach Hohenheim pendeln, bleibt oftmals nichts anderes übrig, als beispielsweise die Wiesen an den Straßenrändern in Hohenheim, Plieningen und Birkach zuzuparken. Der Uni-Sprecher Töpfer berichtet, dass derzeit eine Online-Umfrage zu einem Mobilitätskonzept laufe. Aus den Erkenntnissen soll schließlich eine Empfehlung abgeleitet werden, und diese soll möglichst in den Masterplan aufgenommen werden.