„Dank Hazel Hen geht das jetzt ruckizucki.“ Dieser Satz fällt an der Universität in Stuttgart öfter. Denn in winzigsten Sekundenbruchteilen bewältigt hier ein Stuttgarter Supercomputer Rechenoperationen.

Stuttgart - Der schnellste Computer Europas steht in Stuttgart. Der 61,5 Tonnen schwere Riesenrechner mit seinen 41 Technikschränken (Cabinets) bringe es auf 5,64 Petaflops, also sage und schreibe 5,64 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde, sagte ein Sprecher der Universität Stuttgart. Man sei positiv überrascht, die Freude sei groß. Unter realitätsnahen Bedingungen entspricht die Leistung 138 Teraflops (138 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde).

 

Kürzlich hatte eine Expertengruppe bei der „International Supercomputing Conference“ in den USA die Bestenliste bekanntgegeben. Im globalen Vergleich brachte es der Stuttgarter Rechner auf den achten beziehungsweise bei realitätsnahen Bedingungen auf den sechsten Platz. Der schnellste Supercomputer der Welt kommt aus China.

Der Stuttgarter Großrechner „Hazel Hen“ wurde von der US-Firma Cray gebaut. Er ist Teil eines Clusters der Universität Stuttgart und der umliegenden Regionen. Verantwortlich ist ein Wissenschaftlerteam um Professor Michael Resch. „Hazel Hen“ heißt Haselhuhn. Wie schon die Vorgängermodelle, etwa Hermit (Juchtenkäfer) oder Hornet (Hornisse), fängt der Name mit H an und steht für eine bedrohte Tierart.

Virtuell entwickelt werden beispielsweise Prothesen - dies mit der Uniklinik Ulm. In Kooperation mit dem Sportwagenbauer Porsche dient der Riesenrechner zudem der Verarbeitung gewaltiger Datensätze bei einem Projekt, in dem es um geringen Luftwiderstand zur CO2-Reduktion geht. Früher hätten Wissenschaftler für die technische Entwicklung und Verarbeitung ihrer Projekte lange gebraucht, so der Sprecher. „Dank Hazel Hen geht das jetzt ruckizucki.“