Der Sindelfinger Ex-OB Joachim Rücker
ist nun bei der UNO fürMenschenrechte zuständig. Am Samstag berichtet er in der Gottlieb-Daimler-Schule über seine Arbeit.

Sindelfingen - Acht Jahre lang hat er als Oberbürgermeister die Geschicke von Sindelfingen gelenkt, bevor er 2001 für die Vereinten Nationen auf den Balkan zog und zunächst Karriere bei der UNO und dann im Auswärtigen Amt machte. Als SPD-Bundestagskandidat im Kreis Böblingen verpasste Joachim Rücker 2013 den Einzug ins Parlament. Als Präsident des UN-Menschenrechtsrats in Genf kehrt er am Samstag auf Einladung der SPD, der Grünen und der Europa-Union für einige Stunden nach Sindelfingen zurück und berichtet von seiner Arbeit.
Herr Rücker, was macht ein Präsident des Menschrechtsrats der Vereinten Nationen?
Nun, der Menschenrechtsrat ist das zentrale Gremium der Vereinten Nationen im Bereich der Menschenrechte. Er hat die Aufgabe, weltweit die Wahrung der Menschenrechte zu überwachen. Dafür gibt es sogenannte Staatenüberprüfungsverfahren. Außerdem gibt es als Instrumente Resolutionen und Untersuchungskommissionen. Ich sehe meine Aufgabe darin, den Menschenrechtsrat weiter zu stärken.
Wo gibt es im Moment die meisten Verstöße?
Probleme gibt es weltweit. Besonders beschäftigen uns aber zurzeit die Krisengebiete des Mittleren Ostens, speziell Syrien und der Nordirak. Dort werden in Folge des Kriegs die Menschenrechte massiv verletzt, vor allem durch den sogenannten IS. Beobachter sammeln in Befragungen von Opfern die Fakten und machen sie bekannt.
Gibt es auch in der Bundesrepublik Menschenrechtsverletzungen?
Auch Deutschland wird regelmäßig überprüft. Die Ergebnisse des letzten Reports von 2013 finden sich auf unserer Website. Zum Beispiel wird von rassistisch motivierten Übergriffen und Straftaten in der Bundesrepublik berichtet. Auch das Vorgehen bei so manchen Abschiebungen aus der Bundesrepublik wird gerügt.