In unserer Serie stellen wir Stuttgarter und ihre Blogs vor. Im dritten Teil geht es um Mirjam, die ohne Mode nicht leben kann - und andere seit 2009 teilhaben lässt an ihrer Begeisterung für alles, was mit Mode zu tun hat.

Stuttgart - Gerade erst war Mirjam dort, wo sie schon immer mal sein wollte: In Paris, bei der Fashion Week. Sie hat die Präsentation von Talbot&Runhof besucht, hat den Stylisten im Backstage-Bereich zugeschaut, war bei Chanel shoppen und auf der Suche nach Begegnungen mit dem ein oder anderem Mode-Idol.

 

Was sie so alles dabei erlebt hat, das lässt sich auf ihrem Blog inbedwithfashion.com  nachlesen, der sich um Mirjam und die Mode dreht. "I live and breathe fashion", so beschreibt sie sich dort. Und wer glaubt, dass das eine Übertreibung ist, der sollte mal in ihrem Blog stöbern.

Egal, ob die 26-Jährige, die ihren Nachnamen nicht veröffentlichen möchte, über den Weihnachtsmarkt schlendert oder beim Shoppen in Mailand ist: ohne Mode geht gar nichts. Was sie so Hübsches anhat, kauft oder entdeckt - daran und an ihrer Begeisterung lässt sie andere seit 2009 teilhaben.

Schon als Kind von Louis-Vuitton-Taschen begeistert

Damals hat sie den Blog aufgebaut. Und zwar aus Langeweile. Die hatte Mirjam überfallen, als sie drei Wochen mit einem Freund in Barcelona war. "Er hat einen Sprachkurs besucht und ich hatte nichts zu tun. Also habe ich mit dem Blog angefangen."

Der Mode ist sie natürlich schon viel länger verfallen. Mode begleitet sie schon, seit sie denken kann. "Ich weiß noch, wie ich als Kind Theater gemacht habe, weil ich meine schwarzen Lackschuhe selbst bei der größten Hitze kombinieren wollte", erzählt die 26-Jährige. Geprägt hat sie auch ihre modebewusste Mutter: "Mit ihr war ich schon als Kind bei Louis Vuitton und habe die Taschen bewundert."

Als Teenie hat Mirjam dann nicht nur jeden Trend mitgemacht. Sie begann sich auch für Design, für Schnittmuster und all das zu interessieren, was Mode eben ausmacht.

Was ihr heute so gefällt, daran lässt sie andere mit ihrem Blog teilhaben. Dieser hat sich im Laufe der Jahre verändert. "Zunächst habe ich vor allem gepostet, wo es was gibt, ob es gerade bei großen Ketten einen 'Sale' gibt, der sich lohnt, und was ich eben gerade toll fand."

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Mittlerweile sind ihre Ansprüche andere geworden. "Ich habe mich mit der Zeit auch immer mehr für Fotografie interessiert. Deswegen sind mir die Bilder sehr wichtig geworden." Die Qualität liegt ihr so am Herzen, dass sie lieber weniger postet, dafür aber nur möglichst hochwertige Beiträge.

Für diese sucht Mirjam gezielt nach schönen Locations, um ihre neuen Lieblingsstücke zu präsentieren und gleichzeitig eine Geschichte zu erzählen. Erst letztens in Berlin hat sie sich vor dem Brandenburger Tor fotografieren lassen, in Bildern aus Paris darf natürlich der Eiffelturm nicht fehlen. Aber sie lässt ihre Leser auch an einem schönen Strandtag in Thailand oder am ersten Barfuß-Spaziergang im Frühling teilhaben.

Fotografiert wird sie mal vom Vater, vom Freund oder von der Kollegin - wer eben gerade bereit steht. Als Model steht stets sie selbst vor der Kamera. "Es war am Anfang schon komisch, sich so selbst darzustellen. Aber ansonsten habe ich kein Problem damit."

Und ihren Lesern scheinen ihre Posts auf jeden Fall zu gefallen: Zwischen 10.000 und 22.000 Klicks kann sie pro Monat verzeichnen. Aus Deutschland, aber auch aus den USA, Großbritannien, Italien, Spanien oder den Niederlanden.

"Mir schreiben auch Leute aus allen möglichen Ländern"

Die große Reichweite hat sicherlich auch damit zu tun, dass Mirjam ihre Posts auf Englisch schreibt. Zum einen, weil sie ein Semester in London studiert hat, "und ich in Übung bleiben wollte." Und zum anderen ist Mode eine internationale Angelegenheit, "und mir schreiben auch Leute aus allen möglichen Ländern."

Natürlich hat die 26-Jährige auch schon einmal überlegt, Berufsbloggerin zu werden. "Aber da braucht man ein ziemliches Startkapital. Und letztlich sind es nur ein paar wenige, die davon wirklich leben können." Ganz davon abgesehen, ist sie mit ihrem jetzigen Beruf mehr als glücklich: Sie arbeitet in der Stuttgarter Werbeagentur Werbewelt und betreut den Social-Media-Bereich des Kunden Hugo Boss.

Und manchmal kommt sie einem Berufsblogger trotzdem ziemlich nah. Dass sie in Paris bei der Präsentation von Talbot&Runhof und dort im Backstagebereich dabei sein durfte, hat sie nämlich ihrem Blog zu verdanken. "Das hat mich wirklich total gefreut."

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