In einer Serie stellen wir Stuttgarter und ihre Blogs vor. In diesem Teil: Anna Massek, die ein totaler Torten-Fan ist und darüber seit vier Jahren in ihrem Blog imbackwahn.com berichtet.

Stuttgart - Ehrfurcht. Pure Ehrfurcht. Gemischt mit Staunen, verquirlt mit einer Prise Neid. Nur so lässt sich beschreiben, was man als bekennende Quartals-Bäckerin empfindet, wenn man sich den Blog  imbackwahn.com von Anna Massek anschaut.

 

Die Stuttgarterin ist die Königin der Torten, Kuchen und allem, was irgendwie mit Feinem aus dem Backofen zu tun hat. Von der Spiderman-Motivtorte für den Neffen, dem Dessertbüfett für die Hochzeit der Freundin über mehrstöckige Tortenkunstwerke bis zu Donauwellen-Cupcakes: Über solche Dinge und mehr schreibt die 30-Jährige seit Mai 2010.

Gebacken hat sie natürlich schon länger. Eigentlich schon immer. "Aber irgendwann war ich auf der Suche nach einer etwas außergewöhnlicheren Torte für den 30. Geburtstag meiner Schwester", sagt Anna Massek. Sie entdeckte Foren für Tortenfans - und kam irgendwann auf die Idee, selbst einen Blog zu starten.

"Ich wollte gerne zeigen, was ich so gemacht habe. Denn hinter einer Torte steckt dann doch ein bisschen mehr Aufwand als für einen Marmorkuchen." Und es machte ihr von Anfang an auch einfach Spaß, mit anderen Torten-Freunden über Techniken zu diskutieren und sich Rückmeldungen zu holen. "Meine Familie und meine Freunde wussten am Anfang gar nichts von dem Blog. Er war wirklich für Gleichgesinnte gedacht."

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Übrigens veröffentlicht Anna Massek nur eigene Ideen und nichts Abgeschriebenes. "Meistens nehme ich mir Klassiker - etwa den Rührkuchenteig, den mir meine Mutter beigebacht hat. Und dann überlege ich mir, was dazupasst, ohne dass sich das Verhalten im Backofen verändert." Und so kommt es zum Beispiel zu den Donauwellen-Cupcakes.

Trotzdem macht es auch Spaß, den Blog zu lesen, wenn man eher selten Wellholz, Rührgerät und Kuchenform zur Hand nimmt. Denn Anna Massek schreibt so nett und authentisch, dass man einfach weiter lesen muss. Ein echter Hingucker sind auch die Fotos auf dem Blog: höchst professionell - und oft zum Reinbeißen.

Professionell, aber trotzdem persönlich

"Am Anfang habe ich noch Handyfotos eingestellt, aber die sind oft halt doch nicht so hübsch. Mittlerweile arbeite ich mit einer Spiegelreflexkamera und investiere viel Zeit in die Fotos. Ganz davon abgesehen, macht mir das Fotografieren auch total viel Spaß". Auch den Hintergrund habe sie irgendwann gewechselt, damit er erwachsener aussieht. "Es gab einen Zeitpunkt, da wollte ich einen professionelleren Blog haben. "

Persönlich ist ihr Blog trotzdem immer noch. So sehr, dass sie dort auch über ihre eigenen Hochzeitsvorbereitungen schreibt. "Ich achte schon darauf, dass es eine Grenze gibt. Meine Leser erfahren nicht, was ich beruflich mache oder wie meine Familienverhältnisse aussehen." Auch ihr zukünftiger Ehemann taucht nur als Herr M. auf. "Aber ich habe zum Beispiel einen Teil der Einladung gezeigt - das war einfach ein schönes Foto und dann konnte ich damit leben."

Die erste Entscheidung der Hochzeitsvorbereitung war natürlich, welche Torte es an dem Festtag geben soll. Welchen Stellenwert die Hochzeitstorte hat, lässt sich auch daran erkennen, dass diese mehr kosten wird als das Kleid von Anna Massek. Ausnahmsweise wird sie diese Torte übrigens nicht selbst machen. Warum? Auch das ist auf ihrem Blog zu erfahren: Ihr Zukünftiger legt großen Wert darauf, dass die Stuttgarterin ganz entspannt zu ihrer Hochzeit gehen kann.

Eine weiteres Hobby: sich mit anderen Bloggern treffen

Wer sich den Blog von Anna Massek genau anschaut, der merkt auch, dass die 30-Jährige neben dem Backen und Bloggen mittlerweile ein anderes großes Hobby hat: andere Blogger treffen und kennenlernen. "Das ging mir eigentlich schon bei StudiVZ so, dass ich nach einer Weile diejenigen, mit denen ich so rede, auch einmal treffen wollte."

Im Frühjahr diesen Jahres hat Anna Massek deswegen einen Blogger-Brunch in Stuttgart organisiert, zudem hat sie auch schon andere Blogger-Treffen besucht. Und war jedes Mal angetan. "Wir sind zwar alles unterschiedliche Charaktere und von der Lehrerin bis zur Mutti ist alles dabei - aber wir verstehen uns sofort und können stundenlang quatschen."

Anna Massek hat auch gemerkt, dass es eben manche Dinge gibt, über die sie sich mit Bloggern viel besser austauschen kann, als mit ihren Freunden: "Nur ein Blogger kann nachvollziehen, warum man sich darüber ärgert, dass man diese Woche nur 300 Klicks am Tag hatte."

Wohin soll sich der Blog entwickeln?

Austauschen kann sich Anna Massek mit anderen Bloggern auch darüber, wo es mit ihrem Blog hingehen soll. "Ich mache das jetzt seit vier Jahren und habe viel Zeit investiert." In ruhigen Zeiten sind es etwa acht bis zwölf Stunden pro Woche, in einer Woche mit vielen Kooperationen oder Blogger-Treffen können es aber auch 20 Stunden sein. Das entspricht einem Halbtagsjob - davon abgesehen, dass Anna Massek kein Geld dafür bekommt.

Anna Massek kann sich durchaus vorstellen, noch mehr mit Firmen zu kooperieren. Genaueres soll entspannt bis Ende des Jahres entschieden werden. "Aber mein Blog soll trotzdem authentisch bleiben - deswegen möchte ich auch nicht jedes Produkt vorstellen und dadurch Leser verlieren."

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