Im unteren Remstal hat das neue Jahr mit verspäteten Leerungen der Mülleimer begonnen. Offenbar kommt das Ludwigsburger Unternehmen, das sich seit Jahresbeginn um die Leerungen kümmert, wegen der neuen Routen mit der Arbeit nicht hinterher.

Im unteren Remstal sind in den vergangenen Tagen etliche Mülleimer ungeleert an Straßen stehen geblieben. Die Ursache: seit dem Jahresbeginn kümmert sich die Ludwigsburger Firma Kurz um die Leerungen. Diese kommt wegen der Umstellung offenbar aber der Arbeit nicht hinterher. Es gebe „Verzögerungen“ bei der Abfuhr, räumt die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises (AWG) in einer Mitteilung ein. Der Sprecher der Gesellschaft, Manfred Siglinger, spricht von einer Flut von Beschwerden, die deswegen bereits über seine Mitarbeiter hereingeschwappt sei. „Das hat uns den Einstieg in das neue Jahr nicht einfacher gemacht.“

 

Ganz regulär sei der Wechsel vom bisherigen Entsorger Schäf zur neuen Firma geschehen, erklärt Siglinger. Die Ludwigsburger Firma Kurz habe eine Ausschreibung gewonnen und sei daher in den kommenden acht Jahren in Waiblingen, Weinstadt, Kernen, Korb und Fellbach tätig. Zwar hätten Mitarbeiter des Unternehmens die Kommunen vor dem Jahresbeginn abgefahren, sagt der AWG-Sprecher. Doch es gehöre schon eine genaue Ortskenntnis dazu, um ein Müllfahrzeug zeitsparend durch die Straßen zu manövrieren. Ein neues Gebiet und eine gute Route kennenzulernen, brauche aber seine Zeit. „Wenn bei 800 bis 1000 Behältern jede Leerung auch nur eine Sekunde länger dauert, wirkt sich das aus“, erläutert Siglinger.

Mit dem Wechsel von der Firma Schäf zur Firma Kurz habe sich der Rhythmus der Leerungen verändert. Um die Intervalle nicht zu lang werden zu lassen, habe man mit dem Ludwigsburger Unternehmen Extraabfuhren vereinbart. Zudem habe es durch die Feiertage Anfang des Jahres Verschiebungen gegeben, welche die Firma ebenfalls habe auffangen müssen. Eine weitere Erschwernis sei dieses Jahr jedoch glücklicherweise ausgeblieben: „Eis und Schnee hätten die Leerung noch zusätzlich verzögern können“, sagt Siglinger.

Zwar seien solche Probleme beim Wechsel des Entsorgungsunternehmens nicht ungewöhnlich, sagt der AWG-Sprecher. Trotzdem habe er die Firma Kurz in einem Schreiben gebeten, „alles an die Front zu schicken, was fahren und laufen kann“. Seinen Informationen nach habe das Unternehmen die Kapazitäten erhöht und setze zusätzliche Fahrzeuge ein. Die Bürger sollten, so rät Siglinger, nicht geleerte Tonnen unbedingt an den Straßenrändern stehen lassen. Man hoffe, dass die meisten bis zu diesem Samstag geleert würden. Lediglich die Restmüllabfuhr in Kernen sowie die Biomüllabfuhr in den Waiblinger Teilorten könne sich auf den Beginn der kommenden Woche verschieben.

Wer wegen der verschobenen Müllabfuhr eine überquellende Mülltonne hat, muss sich laut Siglinger keine kostenpflichtigen grauen Restmüllsäcke kaufen. Der Restmüll, der nicht in die Tonne passe, könne in normalen Plastiksäcken, der überschüssige Biomüll in Kartons neben den braunen Tonnen bereitgestellt werden. Die Müllwerker hätten Anweisung, auch dies kostenlos mitzunehmen, betont der AWG-Pressesprecher.

Eine Anfrage bei der Firma Kurz, wie man dort die Probleme bei der Leerung bewertet, blieb bis zum Redaktionsschluss am Freitag unbeantwortet.