Etwa 200 Bewohner leben seit Ende April in der Unterkunft an der Kurt-Schumacher-Straße. Daimler-Mitarbeiter haben für die neuen Bürger an der Landhauskreuzung Sachspenden gesammelt.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Das Heim an der Kurt-Schumacher-Straße ist voll belegt“, sagt Sarah Kopp von der Caritas. Der Verband ist mit drei Mitarbeitern für die soziale Betreuung der Bewohner der neuen Flüchtlingsunterkunft an der Landhauskreuzung zuständig. Die Heimleitung hat der Malteser Hilfsdienst mit zwei Mitarbeitern übernommen. „Am 26. April sind 205 Personen aus der Schleyerhalle an die Kurt-Schumacher-Straße gezogen“, sagt Kopp. Sie stammen vor allem aus Afghanistan, dem Iran, dem Irak und Syrien. „Es sind vorwiegend Familien und vereinzelt alleinstehende Frauen und Männer“, erklärt die Mitarbeiterin der Caritas. Sie alle seien froh, nicht länger in der Schleyerhalle zu sein, sondern in den Systembauten ein bisschen mehr Privatsphäre zu haben. „Die Bewohner haben sich bereits gut eingerichtet und Kontakte untereinander geknüpft“, sagt Kopp. Als nächstes werde nun geschaut, dass die Kinder an umliegende Schulen vermittelt werden.

 

Der Freundeskreis bietet vielfältige Unterstützung an

Neben den Mitarbeitern von Caritas und Maltesern kümmern sich die ehrenamtlichen Mitglieder des Freundeskreises Flüchtlinge Möhringen und Fasanenhof um die neuen Bewohner. „Die Angebote des Freundeskreises laufen in nächster Zeit an, wenn sich die Bewohner etwas eingelebt haben und die neuen Arbeitsgruppen sich zusammengefunden haben“, sagt Tomma Profke vom Freundeskreis. Etliche Bereiche möchte der Freundeskreis abdecken – wie die Begleitung der Flüchtlinge etwa zu Ämtern, Ärzten und Schulen und die Sprachförderung, bei der Ehrenamtliche Deutschkurse in der Unterkunft anbieten werden. Außerdem soll eine zeitweise Betreuung der Kinder durch Ehrenamtliche in einem eigens dafür eingerichteten Kinderzimmer angeboten werden, ebenso eine Schülerbetreuung mit Nachhilfe und Unterstützung der Kinder bei der Eingewöhnung in die neue Schule. „Diese Bereiche laufen bereits, beziehungsweise werden wir demnächst aufgreifen“, sagt Profke. Der Freundeskreis konnte für den neuen Standort bereits einige ehrenamtliche Helfer gewinnen, die sich mit den Flüchtlingen beschäftigen wollen. „Wir freuen uns aber jederzeit über weitere neue Helfer“, sagt Profke.

Für die neuen Bewohner an der Kurt-Schumacher-Straße haben einige Mitarbeiter der Firma Daimler eine Sachspendenaktion gestartet. „Im Sinne der Nachbarschaftshilfe“, erklärt Tim Strebe, einer der Initiatoren der Aktion. Zwar engagiere sich Daimler bereits aktiv in der Flüchtlingshilfe; einige Mitarbeiter allerdings wollten gezielt etwas für die Unterkunft an der Landhauskreuzung in unmittelbarer Nähe der Firmengebäude tun. „Etwa 20 Mitarbeiter aus allen Abteilungen haben die Sammelaktion ins Leben gerufen und betreuen sie, alles ehrenamtlich und in ihrer Freizeit“, erklärt Strebe.

Ein Nachbarschaftsfest für die Flüchtlinge

Am Mittwoch konnten die Mitarbeiter auf den Parkplätzen der Firma gut erhaltene Sachspenden abgeben, die anschließend in das Lager des Freundeskreises an der Fasanenhofschule gebracht wurden. „Die Sammelaktion ist in enger Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis durchgeführt worden“, sagt Strebe. So wurde gezielt zu bestimmten Sachspenden aufgerufen. Das habe gut funktioniert. „Die Leute bringen gezielt das, was benötigt wird“, sagt der Daimler-Mitarbeiter Carsten Becher, der sich ebenfalls für die Spendenaktion engagiert. Das Sachspendenlager ist nun gut gefüllt, vor allem mit Kleidung. Lediglich an Fahrrädern, Kinderwagen, Fernsehern und digitalen Sat-Receivern fehle es noch, sagt Strebe.

Die Daimler-Mitarbeiter möchten sich auch weiterhin für die Flüchtlinge engagieren. „Wir könnten uns vorstellen, eine Art Nachbarschaftsfest auszurichten, wenn die Flüchtlinge sich ein bisschen eingelebt haben“, sagt Strebe, der selbst Mitglied im Freundeskreis ist. Auch die Unterstützung bei der Sprachvermittlung sei eine Möglichkeit, sich zu engagieren.