Einst getrennt, bald wieder vereinigt: Die Zusammenlegung der Waldenbucher Hersteller für Reinigungs- und Pflegemittel ist für 2017 geplant. Am 6. Dezember wurde die Belegschaft bei einer Betriebsversammlung informiert.

Waldenbuch - Künftig soll es in Waldenbuch nur noch ein Haka-Werk geben. Die Geschäftsführungen der Unternehmen Haka Kunz und Hakawerk W. Schlotz planen die Fusion ihrer Firmen. Im Moment ist eine Beratungsfirma mit der internen Bestandsaufnahme beschäftigt. Bis Mitte 2017 soll ein Konzept für die Zusammenlegung ausgearbeitet werden. Gestern wurden rund 250 Mitarbeiter in der Firmenzentrale in Waldenbuch bei einer gemeinsamen Betriebsversammlung über den Stand der Verhandlungen informiert. Thomas Firle, der Geschäftsführer von Haka Kunz, sowie Daniela und Stefanie Schlotz, die den Familienbetrieb Hakawerk W. Schlotz leiten, sind sich einig: „Es kommt zusammen, was zusammen gehört.“

 

Der erste „grüne“ Haushaltsreininger

1946 hatten Wilhelm Schlotz und Hans Kunz mit der Neutralseife den ersten „grünen“ Haushaltsreiniger erfunden und sich 1954 mit ihrem Betrieb in Waldenbuch niedergelassen. 1961 kam es zum Bruch zwischen den Inhaberfamilien. Fortan gab es zwei Haka-Werke in direkter Nachbarschaft. Teile der Produktion blieben bis 1991 zusammen. Dann wurden die Unternehmen vollständig auseinander dividiert.

Inzwischen haben sich die Vorzeichen geändert. Der Markt für Produkte rund um Haushalt und Körperpflege ist hart umkämpft. Da will man sich nicht weiter gegenseitig Konkurrenz machen. Haka Kunz ging nach dem Tod des Gründers 1989 in eine Stiftung über und wird von einem externen Geschäftsführer geleitet. Im Hakawerk W. Schlotz haben die beiden Enkelinnen des Firmengründers das Sagen. Man hat sich wieder angenähert und setzt auf Synergieeffekte.

Das gemeinsame Projekt ist beschlossene Sache. „2017 sollen die beiden Unternehmen wieder zusammenwachsen und sich künftig gemeinsam am Markt behaupten“, bestätigen die Unternehmen. Auch zu den Gründen für die geplante Fusion nahmen die Geschäftsführer Stellung. „Beide Unternehmen stehen vor dem Problem rückläufiger Marktanteile, zudem sorgte die Trennung in zwei ‚Hakas’ mit ähnlichem Produktsortiment und räumlicher Nähe von jeher für Verwirrung im Kundenkreis“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Durch die Zusammenlegung beider Unternehmen und die Etablierung einer gemeinsamen Marke können wir die Marktposition künftig gemeinsam zielgerichtet ausbauen“, sagt Firle.

Mitte 2017 soll es einen Fahrplan geben

Wann genau und unter welchen Bedingungen die Fusion umgesetzt wird, steht im Moment noch nicht fest. Mit Ergebnissen wird im ersten Quartal 2017 gerechnet. Anschließend ist der sukzessive Aufbau der neuen Organisation vorgesehen. „Wir gehen davon aus, dass wir zur Jahresmitte einen genauen Fahrplan für das neue Unternehmen haben und die weiteren Schritte einleiten können. Bis dahin geht das Tagesgeschäft ganz normal weiter und wir haben genug Zeit, uns gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden auf die Zusammenlegung vorzubereiten“, erklärt Stefanie Schlotz.

Betroffen sind von dem Zusammenschluss neben dem Stammpersonal am Standort Waldenbuch auch jeweils rund 4000 Außendienstmitarbeiter, die die Produkte der beiden Unternehmen im Direktvertrieb in Deutschland, Österreich, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz vermarkten. Welche Auswirkungen der Zusammenschluss für sie hat, wird sich in der Umsetzungsphase im Sommer 2017 zeigen.